Auf Menzels Anfrage antwortete Pia Höhn von der Kindergartenleitung, dass es kaum möglich sei, die Kinder - oft nur durch eine Aufsichtsperson gehütet- im Blick zu behalten. Der Personalschlüssel gäbe nicht mehr her. In Corona-Zeiten sei es noch schwieriger. Zwar weise man die Kinder an, im Sichtbereich zu bleiben, allerdings werde ihnen dann viel von ihrer spielerischen Freiheit genommen.
"Dass ein höherer Zaun hier die Probleme löst, kann ich mir objektiv nicht vorstellen", erklärte Dr. Bernd Wicklein. "Wir schaffen aber einen Präzedenzfall. Wie sieht es beim Container-Kindergarten, im Kunterbunt’ oder gar im Waldkindergarten aus? Wir sollten doch auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Der ‚Klecks’ liegt in einem Wohngebiet, wir haben benachbarte Wohnbebauung und die Außenbetreuung findet bei Tageslicht statt."
"Wenn die Sicherheit der Kinder gefährdet ist, muss die Gemeinde aktiv werden. Da sollten die Kosten nicht im Vordergrund stehen. Aber beim Ortstermin wurde von den Fachbehörden auch hervorgehoben, dass bei der jetzigen Situation eine unmittelbare Gefährdung nicht besteht", sagte 2. Bürgermeister Martin Rebhan. "Wir reißen einen intakten Zaun weg, obwohl in den Verordnungen für die Gestaltung von Kindergartenfreiflächen nichts von höheren Begrenzungen steht. Wir müssen doch aufgrund solcher Richtlinien der Behörden entscheiden und nicht einfach aus dem Bauch heraus. Die Frage für uns sollte doch sein, wie wir solchen Belästigungen der Kinder mit vernünftigen Mitteln entgegenwirken." Norbert Seitz erklärte, man solle jetzt mit überschaubaren Mitteln einen höheren Zaun schaffen und so Eltern beruhigen und Personal entlasten.
Schließlich kam aus dem Gremium auch das Anbringen von Sichtschutz zur Sprache. Der solle verhindern, dass Kinder von außerhalb des Zauns berührt werden könnten. Hildegard Engelhard votierte vehement: "Wir sollten doch nicht den Kindern ihre vorhandene Idylle mit so etwas nehmen." Schließlich wurden die Beschlüsse zu Zaunerhöhung und Auftragsvergabe gefasst.