Wenn Ellas Bähring über die alten Tage spricht, also über die ganz alten, über die heutzutage kaum noch Menschen berichten können, weil sie allesamt schon gestorben sind, dann spielt sich ein innerer Film vor ihrem Auge ab. Die 102-Jährige sitzt in ihrem Rollstuhl im Aufenthaltsraum der Villa Goebel. Ihre Betreuerinnen wissen: Sie hat gern Aufmerksamkeit. Und dann, als ihre gerade alle gebannt zuhören, sagt sie diesen Satz, der im Jahr 1934 genau so passend war wie heute: „Ich weiß nicht, wo der ganze Hass unter den Leuten hergekommen ist.“