Zehn Jahre später kam es dann leider zur Aufkündigung der jahrelangen und guten Zusammenarbeit zwischen der Lebenshilfe Ebern und der Lebenshilfe Haßberge durch die Haßfurter Lebenshilfe. Die Lebenshilfe Ebern war Träger der „heilpädagogischen Tagesstätte Ebern“, die Lebenshilfe Haßberge Träger der „Förderschule in Ebern und Haßfurt“. „Nach vielen schönen und glücklichen Tagen in der alten Berufsschule Ebern erfolgte 2018 die schmerzvolle Schließung der heilpädagogischen Tagesstätte“ zum Ende des Schuljahres 2017/18, bedauert Steger.
Entmutigen ließ man sich nicht, es gab ein neues Motto und neue Aufgaben für die Lebenshilfe Ebern: „Wer Vergangenes loslässt und akzeptiert, kann neue Wege gehen.“ Freizeitgestaltungen verschiedener Art für Menschen mit Handicap wurden gesucht und angeboten und gleichzeitig die Wohnsituation des Personenkreises analysiert. „In Ebern leben derzeit noch viele junge Erwachsene mit Handicap bei ihren Eltern. Oft sind es ehemalige Schüler, für die wir bezahlbaren Wohnraum schaffen wollen. Wir möchten ihnen ein sozialraumnahes und eigenständiges Wohnen ermöglichen, das mit einem Betreuungsangebot ergänzt werden soll“, erläutert der langjährige Vorsitzende. In Ebern plant ein Bauträger eine größere Wohnanlage mit unterschiedlichen Wohnungsgrößen. „Wir sind mit ihm in Vorverhandlungen, da wir kleine Ein-Personen-Apartments in der Anlage erwerben möchten. Ein Apartment soll aus Wohnküche, Schlafraum und Bad bestehen und möglichst einen kleinen Balkon haben“, erklärt Steger und hofft, dass es 2021 noch zum Baubeginn kommt.
Ganz im Stillen, so wie er auch wirkt, feierte er am 14. Dezember seinen 70. Geburtstag. „Wenn ich so zurück denke, konnte ich in meinem Leben privat, beruflich und auch bei der Lebenshilfe einiges gestalten und bewegen. Dies allerdings nur, weil ich das Glück hatte und habe, immer tolle Teams um mich zu haben“, sagt Steger mit Dankbarkeit. „Privat warten noch viele Flüsse Europas darauf, von meinem Sohn und mir erradelt zu werden und meine Enkel benötigen noch einen Opa, der ihnen in den nächsten Jahren das Skifahren beibringt“, blickt Hans-Werner Steger nach vorne. Auch Segeln gehört zu seiner Leidenschaft und in den Kochtopf schaut er als Koch beim FIT-Projekt der Diakonie in Ebern. Sein Resümee: „Seit Gründung der Lebenshilfe Ebern vor mehr als 50 Jahren hat sich vieles geändert und verbessert. Auf dem Weg zur vollständigen Inklusion benötigen Menschen mit Handicap aber auch weiterhin vielfältige Unterstützung, die die Lebenshilfe bietet. Wie hoffen dabei auf die Unterstützung und Spenden durch die Bevölkerung und wünschen uns jüngere Unterstützung im Freizeitbereich und bei der Vorstandsarbeit.“