Nach dem Wegzug der Familie Meyer nach Rödental übernahm Meinhard Madinger Ende der Siebziger fast schon folgerichtig die Abteilungsleitung.
Zu einer Zeit, in dem auch ein Zweitligist noch komplett ehrenamtlich geführt wurde, kam dabei ein hoher Verwaltungsaufwand auf die ganze Familie zu. Die Organisation der Heimspiele und von Auswärtsfahrten, Pass- und Meldewesen, Trainingszeiten, Trikots und Bälle, Ausrüstung der Hallen, Ergebnismeldung – dies alles lag nun bei der Familie Madinger. Das Telefon stand selten still, insbesondere an den Wochenenden verbrachte die gesamte Familie oft den ganzen Tag in der Halle. Während Meinhard Madinger nach langen Jahren als Leistungsträger der 1. Herrenmannschaft zunehmend in die Rolle des Trainers gewechselt war, saß Ehefrau Ursula lange Jahre als Anschreiberin bei der 1. Herrenmannschaft am Kampfgericht. Da die beiden Töchter der Familie, Birgit und Astrid, gerade im richtigen Alter waren und es die Vorgaben der 2. Bundesliga einforderten, wurde im Jahr 1981 auch erstmals eine Mini-Mannschaft gegründet.
Trainer und Spielertrainer
Auch wenn die Erfolgsgeschichte der 1. Herrenmannschaft nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga nicht mehr fortgesetzt werden konnte, wuchs die Basketball-Abteilung weiter. Meinhard Madinger fungierte dabei neben seiner Rolle als Abteilungsleiter als Trainer diverser Mannschaften und Schiedsrichter, blieb darüberhinaus als Spielertrainer der 2. Herrenmannschaft noch lange Zeit selbst aktiv.
Dabei spezialisierte er sich mehr und mehr auf einen Wurf, den es zu Beginn seiner aktiven Tätigkeit noch längst nicht gegeben hatte – den Dreipunktewurf. Auch mit über 60 Jahren ließ er es sich nicht nehmen, noch ab und an das Parkett selbst zu betreten.
Neben seiner Rolle für den Heimatverein war Meinhard Madinger auch mehr als 40 Jahre als Referent für den Frauen-Basketball in der Vorstandschaft des Bezirks Oberfranken tätig und betreute zudem in den vergangenen Jahrzehnten unzählige Ligen als Spielleiter.
Basketball im Blut
Wenn neben den Tätigkeiten für die Kronacher Basketballer noch Zeit blieb, ließen es sich die stolzen Eltern nicht nehmen, den jüngsten Sproß der Familie, Christof, bei seiner Tätigkeit als Bundesliga-Schiedsrichter zu begleiten. Überhaupt ist die gesamte Familie immer dem Basketballsport verbunden geblieben, sei es als erfolgreiche Spielerinnen und Spieler, Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, Trainerinnen und Trainer oder auch in der Bezirks-Vorstandschaft. Das Basketball-Gen wurde den Töchtern und dem einzigen Sohn der Familie daher im wahrsten Sinne des Wortes weitervererbt.
Im Jahr 2021 sind die Zeiten für den Breitensport und damit auch für die Basketballer aufgrund der Corona-Krise nicht einfacher geworden. Seit März 2020 wurden quasi keine Punktspiele bestritten, erst seit Juni können die Kinder und Jugendlichen sowie die Damen- und Herrenmannschaften nach einem fast achtmonatigen Lockdown für die Hallensportler wieder trainieren. Meinhard Madinger ist dabei nach wie vor als Trainer einer Jugendmannschaft tätig und leitet noch immer die Geschicke der Abteilung, die darauf hofft, im Herbst wieder einen regulären Spielbetrieb aufnehmen zu können.
Gründungsvater Günter Meyer
Neben Meinhard Madinger gehörte auch Günter Meyer zu den Gründungsvätern der Kronacher Basketball-Abteilung, er war als Trainer, Spieler und Schiedsrichter ebenso erfolgreich und übernahm im Jahr 1964 von Herbert Franke, dem Ehrenvorsitzenden des Bezirks Oberfranken, die Abteilungsleitung, die er erst bei seinem Umzug an Meinhard Madinger abgab.
Bereits Anfang Juni feierte auch er seinen 80. Geburtstag. Die Basketballer der Turnerschaft wünschen ihren beiden Gründungsmitgliedern alles Gute für das neue Lebensjahrzehnt, dass sie noch lange bei guter Gesundheit bleiben und Spaß an ihrem geliebten Sport haben können.