Lemgo/Coburg Bittere Schlussphase

Der HSC 2000 Coburg ist 45 Minuten lang auf Augenhöhe in Lemgo. Dann macht das Team von Alois Mraz zu viele Fehler und verliert 26:33 (13:14).

 
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Lemgo/Coburg - Der HSC 2000 Coburg hat sein Auftaktspiel in der 1. Handball-Bundesliga am Donnerstagabend beim TBV Lemgo mit 26:33 (13:14) verloren. Das letztlich klare Ergebnis spiegelt den Spielverlauf jedoch nicht exakt wider, denn über 45 Minuten agierte das Team von Trainer Alois Mraz auf Augenhöhe. Eine schwache Schlussphase des HSC bescherte dem Favoriten noch einen deutlichen Erfolg.

Der Coburger Torjäger Florian Billek war sauer: "Wir sind 45 Minuten ebenbürtig, vielleicht sogar besser. Dann werfen wir drei, vier Bälle weg und spielen die Überzahl grottenschlecht." HSC-Trainer Mraz meinte zur bitteren Schlussphase: "Wir haben zu viele technische Fehler gemacht, dann den Kopf und den Mut verloren. Schade."

Der HSC ging mit Kulhanek im Tor, Schröder, Varvne, Zetterman, Kurch, Sproß und Billek ins Spiel. In der Anfangsphase war die Nervosität auf Coburger Seite nicht zu übersehen. Auch wenn Kulhanek mit einer Glanzparade gleich eine Duftmarke setzte, konnte er die 3:0-Führung der Lemgoer nicht verhindern. HSC-Coach Alois Mraz nahm eine Auszeit. Tobias Varvne traf anschließend zum 1:3. Mit konsequenter Abwehrarbeit, aber auch von Fehlern der Gäste begünstigt, lag der TBV nach zehn Minuten mit 7:3 vorne.

Der HSC blieb aber unbeeindruckt und nutzte die sich häufenden Fehler der Gastgeber konsequent. Beim 7:6 war der Anschluss perfekt. Nun schien Coburg auch seine Nervosität abgeschüttelt zu haben. Nach dem 10:7 glänzte der eingewechselte Poltrum mit starken Paraden. Jakob Knauer war es, der mit zwei Toren den 10:10-Ausgleich (21.) herstellte. Der HSC kämpfte nun verbissen und blieb mit sehenswerten Toren vom Kreis dran. Über 12:12 und 13:13 ging es mit 14:13 für Lemgo in die Halbzeit.

Der HSC kam konzentriert aus der Kabine. Poltrum parierte, im Gegenzug gelang Zeman nach einem schönen Spielzug das 14:14 per Heber. Als Lemgos Elisson, im vergangenen Jahr Torschützenkönig der ersten Liga, mit einem Siebenmeter an Poltrum scheiterte, ging der Gast durch Neuhold erstmals in Front (14:15, 34.). Die Führung hatte weiter Bestand dank toller Treffer von Zeman und Knauer (15:16, 16:17, 17:18). TBV-Trainer Florian Kehrmann war sichtlich unzufrieden und nahm eine Auszeit.

Der Favorit glich zum 18:18 aus, offenbarte aber immer wieder Schwächen im Abschluss. Dennoch gelang ihm die 19:18-Führung durch Isaias Guardiola, die Elisson zum 20:18 ausbaute. Doch ein Hammer von Neuhold in den rechten Winkel brachte Coburg den 19:20-Anschluss nach knapp 45 Minuten. Jakob Knauer erzielte das 20:20 für die mächtig kämpfenden Coburger.

Ein mit Glück verwandelter Siebenmeter und ein Treffer ins leere HSC-Tor, beide von Elisson, bescherten Lemgo das 22:20. Das Mraz-Team verlor nun ein wenig die Ordnung, machte technische Fehler und der Trainer rief zur Auszeit, als Lemgo das 24:21 erzielt hatte. "Männer, nichts passiert, weiter geht´s", sagte er aufmunternd.

Bei Coburg ließ die Konzentration nun deutlich nach und der TBV zog auf 26:22 davon. Acht Minuten waren noch zu spielen, als Norouzinezhad am starken Lemgoer Keeper Johannesson scheiterte. Spätestens mit dem 27:22 von Dani Baijens war die Luft raus beim HSC, der doch noch eine deutliche Niederlage hinnehmen musste. Letztlich ganz bitter, weil die Vestestädter lange Zeit auf Augenhöhe waren, aber am Ende Fehler über Fehler produzierten.

TBVLemgo Lippe: Mark van den Beucken, Peter Johannesson (1) - Bjarki Mar Elisson (8/1), Isaias Guardiola Villaplans (5), Jonathan Carlsbogard (1), Bobby Schagen (4), Fynn Hangstein, Tim Suton (4), Lukas Zerbe (3/1), Jari Lemke, Gedeon Guardiola (2), Andreas Cederholm (1), Michel Reitermann (1), Linus Geis, Alexander Reimann, Dani Baijens (3). - Trainer: Florian Kehrmann.

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum - Max Preller, Pouya Norouzinezhad (5), Felix Sproß (1), Drasko Nenadic (2), Florian Billek (4/2), Jakob Knauer (4), Pontus Zetterman, Tobias Varvne (4), Paul Schikora, Justin Kurch (1), Stepan Zeman (3), Andreas Schröder (1), Christoph Neuhold (1). - Trainer: Alois Mraz.

Schiedsrichter: Christian vom Dorff/Fabian vom Dorff. - Zuschauer: 1000.

Strafzeiten: 3 - 3 .

Siebenmeter: 2 - 2.

Spielfilm: 3:0 (5.), 6:2 (8.), 7:3 (10.), 7:6 (14.), 10:10 (21.), 13:13 (28.), 14:13 (Halbzeit). 14:15 (34.), 15:16 (37.), 17:18 (40.), 20:18 (44.), 22:21 (48.), 26:22 (52.), 29:22 (55.), 31:24 (58.), 33:26 (Ende).

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