Lesermeinung zum Kronacher Streit „Wer soll dann die Arbeit der KVB erbringen?“

Wenn CSU-Politiker Baumgärtner die Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns fordert, dann muss er auch sagen, wie und von wem deren Arbeit stattdessen erbracht werden soll, findet unser Leser Hubert Heckhausen.

Ist die KVB zu unflexibel? Foto: picture alliance/dpa/Uwe Anspach

„Mit Erstaunen nimmt man als Bürger die harsche Kritik zur Kenntnis, die der Landtagsabgeordnete Jürgen Baumgärtner, CSU, an der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) übt.

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Weil die KVB seiner Meinung nach „wirkungslos, unflexibel und überflüssig“ ist, fordert er deren Abschaffung. Bedenkenlos und mit einem süffisanten Lächeln diskreditiert er die Arbeit einer Körperschaft des Öffentlichen Rechts, die im Wesentlichen die Verwaltungsarbeit für die ambulante Gesundheitsversorgung im Lande leistet.

Wenn er die Abschaffung der KVB fordert, dann muss er auch sagen, wie und von wem deren Arbeit in Zukunft erbracht werden soll. Immerhin ist die KVB eine mitgliederstarke Organisation mit rund 30 000 Ärzten und Psychotherapeuten, die circa 2000 Büroangestellte beschäftigt.

Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, ob Jürgen Baumgärtner nur seine Privatmeinung kundtut oder ob er legitimiert ist, mit seinem Rundumschlag offiziell die Position der CSU zu vertreten. Wenn es wirklich Mängel bei der Sicherstellung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Bereich gibt, was zweifellos der Fall ist, dann ist es Sache der Aufsichtsbehörde, nämlich des Bayerischen Gesundheitsministeriums, einzugreifen.“

Hubert Heckhausen, Kronach