Kurz vor der Lesung waren die beiden Gymnasiastinnen dann doch etwas aufgeregt, „vor allem, ob die Technik funktioniert“, gibt Sophie zu, doch es hat alles bestens geklappt. Klar, dass sich die Fünft- und Sechstklässler nicht nur zu Beginn mit einbringen durften, sondern immer wieder zwischendrin. Claudia Frieser stellte Fragen und ermutigte dazu, sich mit der Titelfigur auseinander zu setzen, brachte aber ebenso einen Hauch von Geschichtsunterricht mit in den Saal. So erfuhren die Jungen und Mädchen, dass der Begriff „Beutelschneider“ gleich zu setzen ist mit dem heutigen „Taschendieb“. Früher trug man eben einen Beutel mit Münzen am Gürtel, der abgeschnitten wurde, wenn ihn jemand klauen wollte. Kurze Erklärungen gab es auch zu den „Latrinen“ und ausführlichere zu der Lebensweise im Mittelalter. Dass Frieser Archäologie des Mittelalters studiert hat und sich in Nürnberg bestens auskennt (sie war am Germanischen Nationalmuseum tätig und an zahlreichen Forschungsprojekten zur Nürnberger Stadtgeschichte beteiligt), ist rasch zu erkennen. Den Jüngeren machts Spaß und auch die „Älteren“ sind zufrieden: „Sie macht das wirklich toll“, sind sich Sophie und Nora einig.