Lesung im Friedensmuseum Friedenszeichen in Zeiten des Krieges

Christian Göller

Zahlreiche Vorboten stimmen auf das 370. Friedensdankfests in Meeder ein. Autoren der Gruppe Schreibsand machten denn Auftakt.

 
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Cornelia Roßberg, Werner Karl, Christine Rechl, Britta Solcher und ihre Mitstreiter der Gruppe Schreibsand lasen eigene Friedenstexte in Meeder. Foto: /Göller

Mit ihrer Lesung im Friedensmuseum Meeder starteten sieben Autorinnen und Autoren der Gruppe Schreibsand am Sonntag den Reigen um das Coburger Friedensdankfest im August. Zahlreiche Veranstaltungen warten in den kommenden Monaten auf ebenso zahlreiche Besucher anlässlich des Festes, das seit Ende des Dreißigjährigen Krieges in der Gemeinde Meeder begangen wird. Aus gegebenem Anlass wurden die Spenden der Zuhörer für die Ukraine-Nothilfe verwendet.

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Als die Schreibsand-Mitglieder das Programm für die Lesung konzipiert haben, zeichnete sich der Ukraine-Krieg erst undeutlich ab. Zum Leitmotiv „Frieden“ entstanden unter anderem Kurzgeschichten, Kolumnen und Gedichte, die durch die jüngsten Vorkommnisse teilweise an brennender Aktualität gewannen. Unter der Moderation der Coburger Autorin Nicole Eick zeigten die Textschaffenden eine große literarische Bandbreite, die das Thema im engen, aber auch im weiteren Sinne facettenreich beleuchtete.

„Wie erkläre ich meinem Kind diesen Krieg?“ Vor diesem Problem steht beispielsweise Christian Göller mit seiner Zeitungskolumne. Renate Wunderer erinnert an den Kriegstod ihres Großonkels, der im 1. Weltkrieg als gerade mal 18-Jähriger zu Tode kam. Wil Preiß sinniert über den inneren Frieden mit einem Text über die Versöhnung in der Familie. Britta Solcher erzählt von einem Schüler, der zum Mobbing-Opfer wird. Christine Rechl schildert in einer literarischen Szene die Sehnsucht nach Frieden. Cornelia Roßberg will mit ihrer Erzählung über eine Begegnung in Petersburg dazu beitragen, trotz der russischen Aggression nicht alles Russische zu verdammen, vor allem auch nicht das Wirken vieler Kunstschaffender, die das Handeln ihres Potentaten durchaus kritisch sähen. Und Werner Karl bekundet zum Abschluss der Lesung lyrisch seine Solidarität mit der Ukraine. cg