Lesung in Kronach Krimikost vom Feinsten

Rainer Glissnik

Starautor Martin Walker stellte in Kronach sein neuestes Buch vor. Dabei machte der Schotte nicht nur Lust aufs Weiterlesen. Manch einer hätte wohl auch sofort gerne zum Kochlöffel gegriffen.

 
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Knisternde Stille hat kürzlich im Historischen Rathaussaal der Lucas-Cranach-Stadt geherrscht: Der bekannte Krimiautor Martin Walker las aus seinem neuen Roman „Tête-à-Tête: Der vierzehnte Fall für Bruno, Chef de police“ vor und zahlreiche Gäste lauschten einer Geschichte, die viel mehr als nur ein Krimi ist.

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Begeistert von der Altstadt

Martin Walker, der allein in Deutschland 2,5 Millionen begeistere Leserinnen und Leser hat, versteht es in seinen Werken nämlich stets, eine spannende Geschichte mit der Historie, Kultur und Kulinarik Frankreichs zu verbinden. Denn Walkers Held Bruno ist nicht nur ein geistreicher Ermittler. Er ist auch leidenschaftlicher Koch und Tänzer. Und so bereichern auch seinen neuen Kriminalroman zahlreiche Rezepte, die allesamt aus Walkers selbst geschriebenen Kochbüchern stammen.

Kochrezepte

Dass ausgerechnet ein Schotte eines der besten französischen Kochbücher schrieb, mag Franzosen im Magen liegen, Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofmann störte das mitnichten. Gerne wolle sie selbst einmal das ein oder andere Rezept ausprobieren oder sich zumindest danach bekochen lassen, verriet sie nach der Lesung, die man vor allem auch Dekan Markus Müller zu verdanken hatte. Müller hatte Walker bereits vor zehn Jahren in Neustadt an der Aisch kennengelernt. 2019 lud Müller ihn dann erstmals zu einer Lesung ins mittelfränkische Steinach ein, 2021 fasste er sich dann erneut ein Herz und fragte an, ob er nicht auch einmal nach Kronach kommen wolle. Der Autor sagte zu und hatte dann auch gleich zu Beginn ein dickes Kompliment für Kronach auf Lager. „Ich freue mich sehr, dass ich diese wunderschöne Altstadt besuchen kann“, begrüßte er die zahlreichen Gäste, denen Walker nach seiner Lesung auch gerne Autogramme gab und das ein oder andere Wort mit ihnen wechselte.

Ein Mord vor 30 Jahren

Worum geht es aber nun im neusten Roman? Vorrangig – wie könnte es bei einem Krimi auch anders sein – um einen Mordfall. Allerdings um einen, den Brunos Chef nicht loslässt. In einem Waldstück hatte man vor mehr als 30 Jahren die Leiche eines jungen Mannes gefunden, die nie identifiziert werden konnte. Bei einem Besuch im Prähistorischen Museum in Les Eyzies erfährt dann Bruno, dass sich aus Knochenfunden rekonstruieren lässt, wie ein Mensch zu Lebzeiten aussah. Er bittet eine Design-Studentin auf Grundlage des Schädels des damaligen Opfers dessen Gesicht zu rekonstruieren. Währenddessen stirbt in Mali ein Soldat, dessen DNA dem als „Oscar“ benannten Opfer zugeordnet werden kann. Dessen Halbschwester Sabine erinnert sich, dass ihre Mutter und deren beste Freundin einst zwei attraktive Männer namens Max und Henri kennenlernten. Aufgrund von Bildern steht bald fest, um wen es sich bei dem Toten handeln muss, die Suche nach dem Mörder beginnt von Neuem...

Die Veranstaltung, die von Dekan Müller moderiert wurde, wurde von der Evangelischen Erwachsenenbildung Oberfranken West, der Sparkasse Kulmbach-Kronach und dem Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach sowie von Anette und Michael Panhans von der Buchhandlung „Lesezeichen“ unterstützt.

Mehr Bilder unter www.np-coburg.de