Nach den Protestaktionen wurden erneut härtere Strafmaßnahmen gefordert. Die Aktionen seien "ein konzertierter Akt der kriminellen Erpressung", sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel, laut Mitteilung. Es handele sich um "Straftaten", die von der Justiz "konsequent sanktioniert" werden müssten, sagte Beisel. Der Kabinettsbeschluss zur Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes müsse "umgehend" durch den Bundestag beschlossen werden.
Die Bundesregierung will mit der geplanten Reform radikale Klimaschützer und andere Störer von gefährlichen Aktionen auf Flughäfen abhalten. Kern ist die Schaffung einer neuen Vorschrift, die das "vorsätzliche, unberechtigte Eindringen" unter anderem auf das Rollfeld sowie die Start- und Landebahnen unter Strafe stellt – und zwar dann, wenn dadurch die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs beeinträchtigt wird.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verurteilte die Aktionen scharf und nahm auf der Plattform X auch die Flughäfen in die Verantwortung. "Diese kriminellen Aktionen sind gefährlich und dumm", schrieb Faeser. "Wir haben empfindliche Freiheitsstrafen vorgeschlagen. Und wir verpflichten die Flughäfen, ihre Anlagen deutlich besser zu sichern."
Vom ADV hieß es, das mehrstufige Sicherheitskonzept der Flughäfen mit den Zaunanlagen als ein Baustein habe sich bewährt. Der Flugverkehr sei unmittelbar eingestellt worden. "Die Melde- und Alarmketten funktionieren zuverlässig", sagte Hauptgeschäftsführer Beisel.
Gesprächsangebot an die Letzte Generation
Der ADV hatte den Klimaaktivisten in der vergangenen Woche ein Gesprächsangebot gemacht. In einem offenen Brief hieß es: "Es ist unbestreitbar, dass der Klimawandel eine der größten Herausforderungen unserer Zeit darstellt. Kriminelle Blockaden von Flughäfen tragen nicht zur Lösung bei". Die Letzte Generation teilte auf X mit, sie nehme das Gesprächsangebot gern an.