Leutendorf Fenster in die Geschichte

Friedrich Bürger
Neubürger Markus Schindler und der Leutendorfer Ortssprecher im Gemeinderat Mitwitz, Frank Reisenweber (rechts), freuen sich vor dem historischen Dorfbrunnen, dass das Leutendorf-Buch gut ankommt. Foto: Friedrich Bürger Quelle: Unbekannt

Auf 52 Seiten beleuchtet das Leutendorf-Buch mit Fotos und Dokumenten die Entwicklung des Ortes. Für Neubürger ist es ein guter Einstieg in ihre neue Heimat.

 
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Leutendorf - Neubürger Markus Schindler und der Leutendorfer Ortssprecher im Gemeinderat Mitwitz, Frank Reisenweber freuen sich gemeinsam mit Autor Friedrich Bürger über das Buch "Allerlei aus Leutendorf". Es ist neu herausgekommen und fand bei der ersten Präsentation im Mitwitzer Ortsteil bereits großen Anklang.

Enthalten sind zahlreiche aktuelle farbige, aber auch etliche historische Aufnahmen, darunter einige Schulbilder. Das Buch hat 52 Seiten im DIN-A4-Format mit festem Einband. Besonders interessant, weil erstmals veröffentlicht, ist der ausführliche Bericht über den Schulbezirk Leutendorf. Aufgeschrieben hat ihn der ehemalige Lehrer Friedrich Schreiner, der von 120 Jahren eine kleine Heimatkunde erstellt hat.

Leser erfahren, dass Leutendorf bis zum Mai 1972 zum Landkreis Coburg gehörte und sich im Rahmen der Gemeindegebietsreform erst 1976 der Marktgemeinde Mitwitz anschloss. Dass das einstige Bauerndorf eine geschichtliche Sonderstellung innehatte - es gehörte von 1705 bis 1826 mit dem Amt Sonnefeld zum Herzogtum Hildburghausen -, findet man ebenso im Textteil des Buches. Ein Luftbild aus den 1960er-Jahren sowie ein Bild von heute vom Hausberg der Leutendorfer (der übrigens auf Mödlitzer Flur steht), der 410 Meter hohe Gubel, bereichert den Bildteil. Klaus Schmidt aus Leutendorf hatte diese auch für die Ortsentwicklung wichtigen Bilder zur Verfügung gestellt.

Selbst der alte Ziegel aus dem Jahr 1653, kürzlich beim Abriss einer Scheune in der Ortsmitte von Leutendorf entdeckt, ist in dem Buch abgebildet. Der Ziegel ist gezeichnet mit dem Christogramm IHS und dem Marienmonogramm MRA. Bei der Aufzählung der Einwohner und Wohngebäude von 1868 bis 1987 werden auch die ehemaligen Leutendorfer Ortsteile Rotberg und Häusles sowie heute noch geläufige Namen wie Schwämmlein, Feick oder Reisenweber aufgezählt.

Das für Leutendorf denkwürdige Ereignis des Einmarsches der Amerikaner am 12. April 1945 wird ebenso aufgeführt wie ein dazu entsprechendes dokumentarisches Bild. Ein Bericht vom 700. Geburtstag von Leutendorf aus dem Jahr 1963 rundet die zahlreichen Informationen ab, wenngleich, wie wir heute wissen, der Ort älter ist. Deswegen wurde auch die Urkunde der bisher bekannten Erstnennung um 1190 ins Buch mit aufgenommen.

Die Geschichte von den sagenumwobenen Schladzla darf ebenso nicht fehlen wie zwei weitere Sagen rund um Leutendorf, nämlich "Wolf die Mad" und "Das verirrte Fräulein".

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Das Leutendorf-Buch kann bei Familie Richard Arnold eingesehen und bestellt werden. Es kostet 10 Euro.

Bilder