Burgkunstadt - "Mei Zuastand" heißt die aktuelle CD von Hans Söllner. Die Kritiker rühmen die friedliche Eindringlichkeit eines in Würde gealterten Künstlers, die sich in leisen, poetischen und zärtlichen Tönen, ganz ohne Krawall in den Gehörgängen der Zuhörer einnistet. Auf der Bühne der Burgkunstadter Stadthalle hingegen befindet sich Söllner über weite Strecken im Zustand eines Cholerikers: Der "Rebell von Bad Reichenhall" flucht, keift, poltert, zürnt, gibt nur hin und wieder den Melancholiker. Bayerns grantigster Sohn, der sich seit kurzem einen "niederbayerischen Holzfällerbart" (O-Ton Söllner) hat wachsen lassen, ist sich live treu geblieben. Söllner packt nicht etwa die Axt aus, von der er in Anspielung an seine Gesichtsbehaarung spricht, sondern die verbale Keule. Dafür spenden ihm seine rund 500 Fans, die nach Burgkunstadt gekommen waren, immer wieder Beifall.