Lichtenfels Hinterm Rathaus gibt es Ärger

SPD-Fraktionsvorsitzender Fred Bogdahn

Der Lichtenfelser SPD ist ein Treffpunkt von Jugendlichen ein Dorn im Auge. Sie fordert die Einberufung eines Runden Tisches.

 
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Trieb - "Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, dann ist es zu spät", kommentierte Fraktionsvorsitzender Fred Bogdahn in der jüngsten Sitzung der SPD-Stadtratsfraktion den Treffpunkt Jugendlicher hinter dem Rathaus, der sich zur echten Belästigung für Anwohner und Passanten entwickelt habe. Hier müsse nun einerseits konsequent die Sicherheitsverordnung der Stadt Lichtenfels angewendet werden. "Gleichzeitig sollten aber alle Möglichkeiten genutzt werden, den Jugendlichen eine Alternative aufzuzeigen und die Eltern an ihre Aufsichtspflicht zu erinnern", so Stadtrat Helmar Zipp.

In der Fraktion bestand Einigkeit darüber, dass in erster Linie die Eltern bei der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder gefordert sind. Aber auch die Behörden sollten vorbeugend, also präventiv, tätig werden. Und zu einer solchen Prävention gehören Angebote an die Jugendlichen und Kinder. "Die Vereine leisten hier oftmals hervorragende Arbeit und verdienen dabei jedwede Unterstützung", unterstrich Stadtrat Rudi Breuning. Und mit dem Jugendzentrum sei in den 90er- Jahren eine wertvolle Einrichtung entstanden, um Lichtenfels als jugendfreundliche Stadt zu zeigen. Nun sei es an der Zeit, "zum Beispiel endlich auch mit der Bikerbahn Ernst zu machen" (Helmar Zipp).

Die SPD-Fraktion hält es für dringend notwendig, dass ein Runder Tisch einberufen wird, bei dem die Jugendbeauftragte des Stadtrates, das Jugendamt des Landratsamtes, der Kreisjugendring, interessierte Vereine und auch kommunale Mandatsträger vorbeugende Maßnahmen, aber auch notwendige Eingriffe im Interesse der Allgemeinheit diskutieren und entsprechende Maßnahmen anregen. Auch eine Jugendbürgerversammlung biete sich als Chance zur Aktivierung der Jugend an.

Als Gast der Fraktionssitzung sprach sich SPD-Ortsvereinsvorsitzender Sven Eisele für "eine gesunde Mischung aus Förderung und Forderung der Jugendlichen aus. Hier kann das von uns vor Jahren angeregte Jugendparlament ein wichtiges Instrument sein."

Klare Position bezog die Fraktion auch beim Thema Sanierung des Altenwohnheimes (Hochhaus) der Maiacher-Stiftung. Die Stadträte Dietmar Heinkelmann und Peter Dietz hatten aus dem Bauausschuss über den Stand der Planungen berichtet. Die Baumaßnahme bietet die Möglichkeit, die Fassadenrenovierung und Dachsanierung mit Hilfe von Solarzellen gleichzeitig zur Energiegewinnung zu nutzen. "Die SPD-Stadtratsfraktion hat dies bereits vor gut einem Jahr im Stadtrat vorgeschlagen", erinnerte Monika Faber und hob hervor, dass damit ein lokaler Beitrag zur Energiewende geleistet werden kann, mit dem auch noch Geld zu verdienen ist.

Einen Antrag auf Prüfung der Möglichkeit für den Bau einer "Jugend-Familien- und Sportbegegnungsstätte" hat die SPD-Fraktion im Stadtrat eingebracht, der auch bereits im Hauptausschuss vorgestellt wurde. Ziel dieses Antrages ist es, zu erkunden, ob eine derartige Einrichtung bei Bau und Betrieb finanziell geschultert werden kann. Gleichzeitig soll geprüft werden, ob eine private oder kommunale Trägerschaft geeigneter ist und welche Fördermöglichkeiten es gibt.

"Sport-Kultur-Natur", heißt es im Antrag, so könnte das Motto einer derartigen Begegnungsstätte sein, für die die SPD-Fraktion einen Standort im Bereich des Schul- und Sportzentrums an der Friedenslinde vorschlägt. Die SPD-Fraktion sieht hier nicht nur ein Erlebnis für die Gäste in Lichtenfels, sondern auch eine Chance für den Tourismus in der Kreisstadt. Der Antrag ist nun zur Beratung in die Fraktionen gegangen und wird hoffentlich auf Interesse stoßen.

"Wir wollen vorrangig einen Diskussionsprozess anstoßen und sind für weitere Ideen im Sinne unserer Devise "Lichtenfels kreativ" offen", so Stadtrat Heinz Gärtner. Ein öffentlicher Dämmerschoppen schloss sich der Fraktionssitzung an.

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