Dem Corona bedingten Wirtschaftseinbruch zum Trotz sei das Gesamtbetriebsergebnis mit 0,64 Prozent zwar unter dem Vorjahreswert geblieben, aber zufriedenstellend. Das Zinsergebnis habe bei 30,6 Millionen Euro gelegen, was einem Rückgang von 11 Prozent gegenüber 2019 entspreche. Die Entwicklung im Zinsgeschäft hätten die Institute teilweise durch ein erfolgreiches Provisionsgeschäft ausgleichen können. Das Provisionsergebnis belaufe sich auf 11,9 Millionen Euro und liege damit 0,6 Millionen Euro (5,3 Prozent) über dem Niveau des Vorjahres. Die Betriebskosten seien auf 28,9 Millionen Euro reduziert worden.
Trotz der turbulenten Entwicklung an den Finanzmärkten im Jahr 2020 sei es lediglich zu geringen Abschreibungen bei Wertpapieren in Höhe von 0,2 Millionen Euro gekommen. Im Forderungsbereich hätten die genossenschaftlichen Institute Abschreibungen in Höhe von 0,7 Millionen Euro vornehmen müssen, die im Wesentlichen handelsrechtlich bedingt und kein Anzeichen für erhöhte, Insolvenz bedingte Wertkorrekturen im Zuge der Corona-Pandemie seien. Nach Risikovorsorge und Wertberichtigung hätten die Banken ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von rund 13 Millionen Euro erwirtschaftet.
Mit Blick auf die unsichere wirtschaftliche Entwicklung agierten die Volks- und Raiffeisenbanken am Obermain „weiterhin vorsichtig und vorausschauend“, heißt es in einer Pressemitteilung. Zudem hätten die Institute ihre Kapitalbasis gestärkt. Das harte Kernkapital hätten die Banken um knapp 18 Millionen Euro auf rund 203,1 Millionen Euro aufgestockt. Die Kernkapitalquote belaufe sich auf 15,95 Prozent.
Das Geschäftsgebiet der drei Kreditgenossenschaften umfasst neben dem Landkreis Lichtenfels den östlichen Landkreis Hassberge sowie Teile der Landkreise Bamberg, Coburg, Kulmbach und Kronach. Sie unterhalten 27 Filialen und 38 Geldausgabeautomaten. Die Banken beschäftigen 287 Mitarbeiter und sechs Auszubildende.
Mit 292 100 Euro haben die genossenschaftlichen Regionalbanken zahlreiche Projekte in der Region gefördert. „Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, unsere Region so lebens- und liebenswert zu erhalten, wie sie ist“, betont Kreisverbandsvorsitzender Thomas Siebenaller. Für ihre 37 197 Mitglieder haben die Kreditgenossenschaften eine Dividendenzahlung in Höhe von zwei Prozent auf die eingezahlten Geschäftsguthaben vorgesehen.
Stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender Christoph Bäumel erläutert, dass das Niedrigzinsumfeld aufgrund der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Herausforderung für die Banken bleibe. „Auch in unserer Region werden Entgelte für die Verwahrung hoher Guthaben im Privat- wie auch im Firmenkundengeschäft berechnet bzw. steht dies in Kürze an“, so Bäumel. Durch die Inflation sei es kaum möglich, über Bankeinlagen Erträge zu erwirtschaften. „Wir können unseren Kunden hier nur die Genossenschaftliche Beratung ans Herz legen.“ wb