Lichtinstallation Coburg leuchtet

Wie man einer Stadt mit Licht zu mehr Attraktivität verhilft, zeigt das Coburger Designforum an den Arkaden. Nicht nur der Intendant des Landestheaters ist begeistert.

 
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Coburg - Menschen, die am Donnerstagabend, nach Einbruch der Dunkelheit, auf dem Schlossplatz unterwegs sind, kommen aus dem Staunen nicht heraus. Die Arkaden erstrahlen in einem besonderen Licht und offenbaren eine Architektur, wie sie die allermeisten Coburgerinnen und Coburger so noch nie wahrgenommen haben.

Die Lichtinstallation, die die Betrachter begeistert, geht auf eine Initiative des Coburger Designforums Oberfranken (CDO) zurück. Dessen Vorsitzender, Auwi Stübbe, sagt, CDO wolle einen Beitrag dazu leisten, die Attraktivität der Veste-stadt zu steigern. Dazu zählen die Designtage auf dem ehemaligen Güterbahnhofgelände rund um die Pakethalle und das Zollinger-Gebäude, die alljährlich Tausende Besucher anziehen.

Heuer können sie aufgrund der Corona-Pandemie nicht in ihrer gewohnten Form stattfinden. Also hat sich das CDO Alternativen einfallen lassen. Eine ist die Aktion „Licht im Stadtraum“. Umgesetzt wird sie seit Donnerstagabend am Schlossplatz.

„Licht ist immer ein willkommenes Element, um eine Stadt anziehend zu machen“, erklärt Auwi Stübbe. Deshalb die außergewöhnliche Beleuchtung der Arkaden zwischen Ehrenburg und Landestheater. „Wir wollen den Menschen zeigen, dass das eine gute Aktion ist, wollen demonstrieren, dass es Fenster gibt, die den Blick dafür öffnen, wie die Attraktivität einer Stadt wie Coburg gesteigert werden kann“, so der CDO-Vorsitzende weiter. Und fügt an, „dass unsere Sponsoren, denen ich dankbar für ihre Unterstützung bin, immer gerne dabei sind“.

Lichtdesigner Michael Müller, der an der Fakultät Design der Hochschule Coburg lehrt, ist der Verantwortliche für die Illumination der Arkaden, die das Ehrenmal der Stadt beherbergen. Unterstützt wird er von drei Studentinnen. Für die Aktion sind rund 800 Meter Kabel verlegt und etwa 40 Leuchten installiert worden. „Jetzt müssen wir noch etwas nachjustieren, beispielsweise bei der Beleuchtung der Bäume“, erklärt Müller, nachdem die Arkaden erstmals angestrahlt werden.

Das Besondere ist für Michael Müller, dass mit atmosphärischem und funktionalem Licht die architektonische Besonderheit des Terrassenbaus am Fuße des Hofgartens hervorgehoben wird. „Wir sensibilisieren den Betrachter für das Thema Licht und liefern einen Vorschlag für eine feste Installation.“ Ob sie tatsächlich kommt, muss der Stadtrat entscheiden. Zunächst ist die Beleuchtung auf zwei Wochen angelegt. „Wenn wir die Anlage wieder abbauen, wird man sehen, was wir geleistet haben“, ist sich der Diplom-Ingenieur und Lichtdesigner sicher.

Bernhard F. Loges, Intendant des Landestheaters Coburg, zeigt sich begeistert von der Lichtinstallation. Sie schlage einen Bogen von der Coburger Innenstadt über das Landestheater und die Arkaden hoch zu den Sommerfestspielen im Hofgarten. „Dadurch wird deutlich, wie diese Stadt mit ihrer Kultur und ihrer Vergangenheit zusammenhängt“.

Loges schlägt dabei den Bogen vom Lichtdesign zum Theatermaler Max Brückner. Was den Intendanten an Brückner am meisten beeindrucke sei, dass er der Maler und Bühnenkünstler Europas seiner Zeit gewesen sei. Er habe als Erster Theater international gedacht, „nicht nur für Coburg, sondern auch für Meiningen“. Max Brückner habe Meilensteine für das Theater gesetzt, die bis heute wirkten.

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