Als die Küpser Porzellanfabrik ihre Räume wieder benötigte, hielten die Loewe-Verantwortlichen Ausschau nach einem neuen Standort. Die Wahl fiel auf Kronach. Hinter der Porzellanfabrik Stockhardt & Schmidt-Eckert erfolgte am 7. September 1947 der erste Spatenstich. Als große Förderer des Unternehmens erwiesen sich die Kronacher Bürgermeister Baptist Thron (1883-1966) und Konrad Popp (1899-1978). Unter der Leitung von Bruno Piper – er erhielt 1966 die Ehrenbürgerwürde von Kronach - schuf man eine Fabrikationsstätte für zunächst rund 250 Arbeiter. Innerhalb eines Jahres entstanden zwei Hallen und zwei Längsbauten, die durch einen Querbau miteinander verbunden waren. Durch die Währungsreform 1948 wurden dem Neustart abermals Steine in den Weg gelegt. Doch die Radiotypen „Kronach“ und „Lauenstein“ wurden immer gefragter. Schon 1949 lief die Produktion auf vollen Touren. 30 000 Radios wurden verkauft, die Belegschaft wuchs auf 500 Beschäftigte an. Hinzu kamen 1950 noch etwa 300 Menschen im Landkreis, die in Zulieferbetrieben arbeiteten. Als 1951 in Deutschland der offizielle Fernsehbetrieb aufgenommen wurde, führte ein Hindernis – nämlich die weite Entfernung zum nächsten Fernsehsender – zu einer Einrichtung, die in ganz Europa Anerkennung fand: Auf der 678 Meter hohen Radspitze bei Seibelsdorf entstand der erste europäische Fernsehumsetzer. Mit dieser Erfindung leistete Loewe Pionierarbeit für die Fernsehversorgung weltweit. 1953 wurden bereits 2000 Fernsehgeräte gefertigt. 1954 stieg die Zahl der Mitarbeiter auf 1360, acht Jahre später waren es 3000. 1967 bot Loewe Opta den ersten Farbfernseher an. Ein Jahr später lief der zweimillionste Fernseher vom Band.