Es war eine illustre Gesellschaft, die sich am 7. April 1899 in Tretzendorf traf. Auf der Tagesordnung stand die Gründung eines „Comites zum Bau einer Lokalbahn von Bamberg nach Untersteinbach“. Nach den 1892 beziehungsweise 1895 eröffneten Lokalbahnen nach Hofheim und Ebern-Maroldsweisach war man überzeugt, dass so ein Projekt für die wirtschaftliche Entwicklung des nördlichen Steigerwalds von größter Bedeutung ist. Eine stattliche Anzahl von 21 Gemeinden sah in diesem Vorhaben eine Hoffnung für die Zukunft. Sie erwarteten davon eine Belebung von Handel und Wandel sowie eine allgemeine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation. Die Gemeinden waren jedoch wirtschaftlich zu schwach, um mit eigenen Mitteln den verlangten Grunderwerb durchzuführen. So hofften sie, dass Opferwilligkeit und Opferfreudigkeit dazu beitragen würden, dieses Projekt zu verwirklichen. Dabei wussten die Initiatoren sehr wohl, dass sich die Begeisterung für die Lokalbahn bei einigen Gemeinden in Grenzen hielt.