Lorenz-Kaim-Schule Rudolf Schirmer nimmt Abschied

Heike Schülein

Der Schulleiter wird in den Ruhestand verabschiedet – so innovativ und herzlich, wie der „Rudi“ auch selbst war.

 
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„Ein Schulleiter ist nur so gut, wie es ihm seine Kollegen und engsten Mitarbeiter erlauben. Wenn ich ein guter Schulleiter war, dann nur, weil ihr ein gutes Kollegium wart“, verdeutlichte Rudolf Schirmer, dem es an seinem vorletzten Tag an der Schule ein großes Anliegen war, Danke zu sagen – zuallererst seiner Ehefrau, Dr. Liane Schirmer. Dann auch seinem kompletten Team, das alle Wege mitgegangen sei. „Wir haben unser berufliches Schulzentrum zu einem Leuchtturm in der Bildungslandschaft mit einer einzigartigen Profilierung werden lassen, dessen guter Ruf bis weit über Oberfranken hinausgeht“, meinte er stolz. Sehr geschätzt habe er die positive Zusammenarbeit mit den Gremien; insbesondere mit dem Sachaufwandsträger sowie der Regierung von Oberfranken.

Weltoffen und tolerant

Den Lehrern dankte er, nicht nur die Wissensvermittlung in den Mittelpunkt zu stellen, sondern auch ihren pädagogischen Auftrag – sprich den Schülern Rüstzeug für ein selbstverantwortliches Leben zu geben. Für diese arbeite man, damit sie eine gute moderne Schule hätten, in der sie etwas lernten, sich menschlich weiterentwickelten, zu mündigen Demokraten erzogen würden. „Wir wollen eine weltoffene, tolerante Schule sein“, bekundete er mit vielen schönen Erinnerungen zu gehen. Sein neuer Schwerpunkt werde es, möglichst viel Zeit mit seiner Ehefrau und den beiden Töchtern zu verbringen sowie oft in Jägerkleidung – mit seinem Jagdhund – in der Natur zu sein.

„Ihr schulischer Werdegang zeigt eindrucksvoll, wie man sich in unserem Bildungssystem durch Ehrgeiz, Fleiß und Ausdauer auch auf ‚indirektem’ Weg ganz nach vorne arbeiten kann“, lobte Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, die ihm die Ruhestandsurkunde des Freistaats Bayern überreichte. Zuvor hatte sie dessen 38 Dienstjahre als Lehrer, davon 12 Jahre als Schulleiter, Revue passieren lassen. Parallel zu seiner Werkzeugmacher-Lehre bzw. im Anschluss hatte der Pressiger die Berufsaufbau- bzw. Berufsoberschule in Bamberg und Nürnberg besucht sowie von 1980 bis 1986 „Lehramt an beruflichen Schulen“ in der Fächerverbindung Metalltechnik/Mathematik an der Technischen-Universität München studiert. 1987 wurde er der Staatlichen Berufsschule I Bamberg zugewiesen. Seine zweite Einsatzstelle führte ihn gleich an die Berufsschule Kronach, die er einst als Schüler besucht hatte. Hier war er Lehrer, ab 2003 Mitarbeiter der Schulleitung, ab 2005 Vertreter des Schulleiters sowie ab 1. August 2011 Schulleiter der Staatlichen Berufsschule Kronach und der Staatlichen Berufsfachschulen für Hauswirtschaft, Kinderpflege und Sozialpflege. Im Schuljahr 2014/15 kam die Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement hinzu.

Zeichen der Zeit erkannt

Stets habe der Oberstudiendirektor die Zeichen der Zeit erkannt und in den verschiedensten Bereichen an der Attraktivität seiner Schule gearbeitet. Hierzu zählten vor allem die Digitalisierung und Einführung vieler wegweisender Projekte wie Industrie 4.0 sowie die erfolgreiche Bewerbung für den Schulversuch PerLen 4.0. Trotz der Vielzahl bildungspolitischer Vorgaben und Aufgabenfelder sowie weiterer großer – in seine Amtszeit fallende – Herausforderungen habe er nie sein Grundziel – die Schul-Weiterentwicklung in den Bereichen Unterricht, Personal und Organisation – aus den Augen verloren. Viel Zeit habe er in die laufenden Planungen einer Sanierung, evtl. auch eines Neubaus des Schulzentrums investiert.

Erfolgsgeschichte

„Ich habe dich immer als echten Macher wahrgenommen“, würdigte Landrat Klaus Löffler. Die Auflistung der einzelnen Entwicklungsschritte – von der Einführung interaktiver Whiteboards 2001 bis zur Installation eines Labors für Virtual-Reality Anwendungen 2022 – lese sich wie eine fest mit seinem Namen verknüpfte Erfolgsgeschichte. Schirmers Spirit und seine Kreativität werden auch nach seiner Verabschiedung die Räume der Lorenz-Kaim-Schule durchdringen, zeigte er sich sicher.

Worte der Wertschätzung fanden auch stellvertretender Schulleiter Werner Zahner sowie Personalratsvorsitzende Marina Rexin. Neben seiner Offenheit für Innovationen stellten sie dessen pädagogisches Einfühlungsvermögen heraus. „Du und Wir – Das war eine gelungene Komposition“, resümierten sie. Ein wunderbares Bild ergab sich, als er auf der Bühne im Konfettiregen die Standing Ovation seiner zahlreich Weggefährten und Freunde entgegennahm.

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