Neukenroth Trauer um beliebte Lehrerin

Gerd Fleischmann
Lucina Spitzenpfeil. Foto:  

Neukenroth trauert um seine Pädagogin Lucina Spitzenpfeil, die im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Sie hatte zehn Jahre lang den ökumenischen Seniorenkreis geleitet.

 
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Neukenroth - Ganze Generationen haben bei ihr Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt. Doch auch um Neukenroth hat sie sich Verdienste erworben. Nun ist die ehemalige Lehrerin Lucina Spitzenpfeil im Alter von 85 Jahren in dieser Woche verstorben. Die Neukenrother trauern um eine verdiente Mitbürgerin.

Lucina Spitzenpfeil in Bamberg geboren und in Lichtenfels aufgewachsen, hat sich vor allem auch als langjährige Leiterin des ökumenischen Seniorenkreises Neukenroth große Verdienste erworben. Die Lehrerin – das Studium erfolgte an der pädagogischen Hochschule Bamberg – hatte zunächst ab 1959 an der vierklassigen Volksschule in Neukenroth, dann in Stockheim bis 1995 zahlreichen jungen Menschen das Rüstzeug für die weitere schulische Laufbahn gegeben. Durch ihr freundliches Wesen hatte Lucina Spitzenpfeil ganz wesentlich zum fruchtbaren Erziehungsklima an der Schule beigetragen. Kein Weg, kein vermittelndes Wort war ihr zu viel, wenn es galt, eine menschliche Brücke zu bauen. Zusammen mit ihrem Ehemann Ferdinand – er war auch Lehrer – verbrachten beide ihre gesamte Berufszeit in Neukenroth. Nachdem die Kinder Stefan, Ruth und Peter zur Welt kamen, erforderte dies das Ausscheiden aus dem Schuldienst für sieben Jahre. Die Familie und der immer anstrengender werdende Lehrberuf banden ab 1968 für viele Jahre alle Kräfte.

Integration ins Dorfgeschehen

In den letzten Jahrzehnten wurde die Integration in das Neukenrother Ortsgeschehen, sowohl im Vereinsleben als auch im kulturellen und kirchlichen Bereich, immer vielfältiger. So gehen die Anfänge des Faschingsumzuges als auch der Kinderfasching auf die Initiative des Lehrerehepaares Spitzenpfeil zurück. Der ökumenische Seniorenkreis wurde ab 1996 für die inzwischen pensionierte Lehrerin für zehn Jahre das große Tätigkeitsfeld, und dies mit beachtlichem Erfolg. Vor allem verstand sie es , mit unterschiedlichsten Programmen den Alltag der Senioren aufzuhellen.

Geschichte und Tradition waren schon immer ein Steckenpferd der Lehrerin. So ist es nicht verwunderlich, dass sie in Zusammenarbeit mit dem Trachtenverein „Zechgemeinschaft Neukenroth“ das Sagen- und Geschichtenbuch „Die Knellesjungfern“ verfasste. Mit der Herausgabe des Kirchenführers „St. Katharina“ erfüllte sie nicht nur einen lang gehegten Wunsch ihres 2011 verstorbenen Ehemannes, sondern brachte die einzigartige neugotische Innenausstattung der Neukenrother Kirche wirkungsvoll zur Geltung. Bis zuletzt nahm Lucina Spitzenpfeil aufgeschlossen und kritisch am Zeitgeschehen Anteil. Die Neukenrother Dorfgemeinschaft sowie viele „Ehemalige“ aus der Schulzeit trauern um eine verdienstvolle Lehrerin. Ihr Name wird in guter Erinnerung bleiben. Gerd Fleischmann

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