Ludwigsstadt Abgespeckte Version bei der Badsanierung

Heike Schülein
Foto: /Heike Schülein

Ludwigsstadt hat sich schon herausgeputzt. Doch das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Ein paar Abstriche muss man bei der Badsanierung machen.

 
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Ludwigsstadt - Ludwigsstadt hübscht sich weiter auf. Nachdem bereits der Abschnitt Marienkapelle bis zum Ludwigsstadter Rathaus attraktiviert wurde, soll nun auch der Bereich Rathaus bis Schwimmbad folgen. In einem Online-Meeting mit den beteiligten Planern und Vertretern des Staatlichen Bauamts wurden Anfang Juli der Zeitplan und die Fortschreibung der Planung diskutiert. Bei der Stadtratssitzung am Donnerstagabend stellte Michael Rudolph vom Planungsbüro Station c 23 aus Leipzig die aktuellen, an die zwischenzeitlichen Entwicklungen angepassten Planungen vor.

Am Ortseingang wurde auf Wunsch des Staatlichen Bauamtes die Planung hinsichtlich Zufahrt und Ausfahrt zum Parkplatz, Fußgängerführung sowie Verkehrsinsel nochmals überarbeitet. Im Bereich Kronacher Straße 30 können im Zuge der Neugestaltung drei weitere Parkstände geschaffen werden.

Nach Erwerb und Abbruch des Wohnhauses Kronacher Straße 17 über die Förderoffensive Nordostbayern bietet sich die Nutzung der Freifläche als temporärer Imbiss-Stellplatz an. In der bisherigen Planung war hierfür die nutzungsbezogene Sperrung von zwei Längsparkständen vorgesehen. Diese könnten in der überarbeiteten Planung uneingeschränkt genutzt werden. Die Zufahrt der Imbisswagen kann über den Gehwegbereich erfolgen; die nicht für die Imbisswagen benötigte Fläche zugunsten der Nachbaranwesen an diese zum Bodenrichtwert veräußert werden. Kaufinteresse liegt vor. Im Bereich Kronacher Straße 5 wird vorgeschlagen, die Außensitzfläche für das Restaurant klarer vom sonstigen Gehbereich abzugrenzen. Der Eigentümer der Kronacher Straße 3 plant den Gebäuderückbau und die Errichtung von vier privaten Stellplätzen. „Die Ortsdurchfahrt wird sich danach aufgeräumter darstellen“, zeigte sich Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) voller Vorfreude.

Schon jetzt habe sich im Bereich Rathaus bis Freibad vieles getan; eine hohe Dynamik auch von Privateigentümern sei zu spüren. Hinsichtlich der Gesamtkosten, prognostizierte er, werde es mit einem sechsstelligen Betrag sicherlich nicht getan sein. Auch eine Objektbeleuchtung ist geplant.

Hermann Feuerpfeil (FW) erkundigte sich nach der Anzahl neuer zusätzlicher Parkplätze. „Die Zahl verschiebt sich nur geringfügig, da viele der Parkflächen bislang relativ ungeordnet sind“, antwortete der Planer. Hinsichtlich des Parkplatzes hinter dem Freibad legte der Bürgermeister Wert auf die Feststellung, dass es sich hierbei nicht um einen Parkplatz für die Nutzung des Schwimmbades handelt, sondern primär um eine Entlastung der Parkflächen im Innenstadtbereich, insbesondere für die Beschäftigten in den ansässigen Unternehmen. „Das ist ein Angebot. Wir werden sehen, wie dies angenommen wird“, meinte er.

Mit den Anpassungen zeigte sich der Stadtrat einverstanden. Die Planungen werden mit den entsprechenden Kostenberechnungen konkretisiert. Nach Genehmigung durch das Staatliche Bauamt will man 2022 in die Ausschreibung gehen. Die Umsetzung der Baumaßnahme ist für das Jahr 2023 eingeplant und soll 2023 beziehungsweise 2024 abgeschlossen sein.

Des Weiteren informierte der Planer über den Sachstand zur Revitalisierung der Burgbräu-Brache. Zur Hanggestaltung auf dem Gelände der ehemaligen Burgbräu ist eine Stützwand erforderlich. Hierzu hatte das Büro drei Varianten erstellt. Alle drei Varianten berücksichtigen die mögliche Anlage einer späteren Zufahrt von der B 85 über das Burgbräu-Gelände zur Orlamünder Straße. Nach Abbruch der Lkw-Garage in 2021 ist die Errichtung der Stützmauer und die Hanggestaltung für das Jahr 2022 vorgesehen. Einstimmig entschied sich das Gremium für die Variante 2 – mit rund 531 000 Euro die kostengünstigste der Alternativen. Ausschlaggebend hierfür war neben den geringsten Kosten insbesondere der künftige Unterhaltungsaufwand. Während es bei den beiden anderen Vorschlägen einer länger gezogenen Mauer bedurft hätte, sieht die Variante 2 das kürzeste Mauerteil mit einer Fläche von rund 95 Quadratmetern vor. „Je weniger Mauerfläche, desto günstiger der Unterhalt“, verdeutlichte der Bürgermeister. Die Förderung beträgt 90 Prozent. Zur Ausführung gelangt eine mit Naturstein verkleidete Betonmauer, wobei man auf regionstypisches Schiefermaterial zurückgreifen wird. Auch ein Willkommensschriftzug soll angebracht werden.

Der Bund hatte für die Sanierung des Freibades Ludwigsstadt eine Zuwendung von rund drei Millionen Euro bei einem Fördersatz von 90 Prozent bereitgestellt. Dieser Zuschuss entspricht dem Höchstförderbetrag im Bundesprogramm. „Daher konnten nicht, wie beantragt, 3,96 Millionen Euro bereitgestellt werden“, erläuterte der Bürgermeister. Nun musste der Umfang der Generalsanierung des Freibades an die zur Verfügung stehenden Mittel auf nunmehr 3,5 Millionen angepasst werden. Der kommunale Eigenanteil beläuft sich somit auf eine halbe Million Euro. Um die gestalterische Qualität der Sanierung zu gewährleisten, erfolgt die Auswahl des Planungsbüros im Rahmen eines Planungswettbewerbs.

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