Ludwigsstadt Arbeiter stürzt in Schacht

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Am Wochenende hat sich in Ludwigsstadt ein Mann bei einem Betriebsunfall schwer verletzt. Feuerwehr und BRK ist es jedoch zusammen gelungen, den Patienten zu retten.

 
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Ludwigsstadt - Mit insgesamt 27 Mann und vier Einsatzfahrzeugen ist die Feuerwehr Ludwigstadt am vergangenen Sonntag gegen 22 Uhr auf dem Gelände der Firma Wela ausgerückt. Neben der Feuerwehr wurden auch die Bergwacht und der Rettungsdienst sowie die Polizei von der integrierten Leitstelle Coburg alarmiert. Grund für den Einsatz war ein Betriebsunfall. Bei diesem war laut Angaben der Polizei offenbar ein Arbeiter aus dem Landkreis Coburg von einer Leiter abgerutscht, knapp drei Meter in die Tiefe gestürzt und hatte sich dabei schwer verletzt.

„Bei unserer Ankunft war der Mann ansprechbar“, erklärt Jörg Söllner, Feuerwehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ludwigsstadt. Seine Verletzung habe es ihm jedoch unmöglich gemacht, sich selbst aus seiner Lage zu befreien. Wie die Polizei auf Nachfrage der Neuen Presse berichtet, hatte sich der 45-Jährige bei seinem Sturz offenbar einen Bruch am Unterschenkel zugezogen. Aus diesem Grund sei er noch vor Ort rettungsdienstlich versorgt worden. Auch diesmal sei die Zusammenarbeit mit den Kollegen vom BRK wieder ausgezeichnet verlaufen.

„Die größte Herausforderung an diesem Einsatz waren aus unserer Sicht die geringen Platzverhältnisse in dem Schacht“, berichtet Reiner Wachter, Einsatzleiter des BRK Kronach. Diese hätten sowohl die Erstversorgung des Patienten, der zwischen zwei großen Tanks lag, als auch seine Rettung aus der misslichen Lage erschwert. Ein erster Versuch, den Mann mittels Ausrüstung der Feuerwehr zu befreien, sei nicht geglückt. Schließlich entschied man sich, ihn mit einer Schaufeltrage aus dem Rettungswagen aufzunehmen und sicher durch den Schacht zu hieven.

„Wäre die Rettung mittels der Schaufeltrage nicht möglich gewesen, wäre der Einsatz deutlich komplizierter geworden“, erklärt Feuerwehrkommandant Söllner. Dann hätten die Einsatzkräfte möglicherweise nämlich den Gitterrost abbauen müssen, in welches der Leiterschacht eingelassen ist. „Um in so einer Situation schnell umschalten zu können, fahren wir bei derartigen Einsätzen stets mit voller Mannschaftsstärke auf“, berichtet er. Schließlich würden im Zweifelsfall mitunter Augenblicke über Leben und Tod eines Verunglückten entscheiden.

Nach der Rettung aus dem Schacht schlossen die Mitarbeiter des BRKs die Erstversorgung des Patienten im Rettungswagen ab und transportierten ins anschließend zur weiteren Behandlung ins Klinikum Kulmbach. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. Laut Angaben der Polizeiinspektion Ludwigsstadt hätte die Streife vor Ort jedoch zunächst keine Anzeichen für Sicherheitsverstöße gefunden. Daher gehe man wohl davon aus, dass möglicherweise Unachtsamkeit zu dem Unfall des Arbeiters geführt habe.

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