Ludwigsstadt - Karin Hammerschmidt wurde 1938 in Saalfeld geboren. Sie habe eine glückliche, aber arme Kindheit mit zwei jüngeren Geschwistern und ihren Eltern erlebt, erinnert sie sich. "Hungern mussten wir nicht, leisten konnte man sich aber in der DDR auch nichts", sagt Karin Hammerschmidt. Zwischen 1952 und 1955 absolvierte sie ihre Lehre zur Frisöse in Saalfeld. "In diesem Beruf bin ich wirklich aufgegangen", verrät sie. 1957 sei sie auf Empfehlung einer Kundin, die mit der Frisör-Familie Lang aus Ludwigsstadt bekannt war, nach Bayern gekommen. "Da meine Mutter aus Lauenstein stammte, hatte ich dort noch meine Großmutter und meine beiden Tanten, also ein Zuhause", erinnert sich die heute 82-Jährige. In Ludwigsstadt habe es ihr gleich gefallen. Da sie bei der Frisörfamilie Lang lebte und Essen bekam, habe sie pro Monat 45 D-Mark verdient. Manchmal habe sie von ihren Kunden Trinkgeld bekommen, von dem sie sich die eine oder andere Tafel Schokolade leistete. "So etwas gab es in der DDR nur selten." Um sich in Ludwigsstadt heimisch zu fühlen, sei sie dort in den Gesangsverein eingetreten. Noch heute ist sie Mitglied, 32 Jahre habe sie aktiv gesungen.