Ludwigsstadt Mehr Tablets für die Klassenzimmer

Heike Schülein

Bereits seit 2017 wird die Grundschule „Am Grünen Band“ digital. Bei der Stadtratssitzung beschloss das Gremium nun weitere Investitionen.

Die Digitalisierung an der Ludwigsstädter Schule geht weiter. Bei der Stadtrats-Sitzung beschloss das Gremium weitere Investitionen in die digitale Zukunft. Foto: /Heike Schülein

Ludwigsstadt - 2019 bis 2024 wurde der „DigitalPakt“ als Förderrichtlinie „Digitale Bildungsinfrastruktur an bayerischen Schulen“ vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus aufgelegt. Damit sollen die Schulen unterstützt werden, um digitales Lernen und Lehren unter optimalen Bedingungen zu ermöglichen. Für die Grundschule in Ludwigsstadt steht im genannten Förderzeitraum ein Förder-Höchstbetrag von 36 590 Euro zur Verfügung. Bei 90 Prozent Fördersatz können somit Ausgaben von 40 650 Euro eingeplant werden.

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„Bisher wurden mit Hilfe dieser Förderung zwei weitere Klassenzimmer mit Whiteboard und Dokumentenkamera ausgestattet“, informierte Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD). Um das zur Verfügung gestellte Budget komplett auszuschöpfen, steht für 2022 die Aufstockung der Anzahl der iPads für den Unterricht um 40 weitere Geräte sowie der Ausbau der WLAN-Infrastruktur an. Bislang wurden in die Digitalisierung der Schule 43 750 Euro investiert, zusätzlich der jetzigen Neuanschaffungen in Höhe von 30 290 Euro. Die Gesamtinvestition von 74 040 Euro wird über Förderungen von 55 850 Euro finanziert; der Eigenanteil beläuft sich auf 18 190 Euro. „Mehr Digitalisierung kann man nicht ins Klassenzimmer bringen“, stellte Ehrhardt heraus.

Neuer Verkehrsübungsplatz

Um eine bestmögliche Ausbildung von Grundschülern ging es auch im Vortrag von Martin Roßmehl von der Polizeiinspektion Ludwigsstadt. Ausführlich informierte der Verkehrserzieher über das Konzept des neuen zentralen Verkehrsübungsplatzes des Landkreises. Dieser soll am Schulzentrum errichtet werden; auch ein kleines Schulungsgebäude wird es geben. Pro Schuljahr werden rund 500 Viertklässler beschult, um sicherer mit dem Rad im Straßenverkehr unterwegs zu sein und am Ende nach bestandener Prüfung ihren Fahrradführerschein zu erhalten.

Laut dem Polizisten standen verschiedene Standorte zur Diskussion. Steinbach am Wald sei aufgrund der Witterungsverhältnisse herausgefallen. Zudem kämen nur sechs der zu beschulenden Klassen aus dem nördlichen Landkreis, die übrigen 24 aus Kronach bzw. dem Umfeld. Die Investitionskosten belaufen sich auf voraussichtlich 943 000 Euro, die auf Basis des Einwohnerschlüssels der Landkreis-Gemeinden umgelegt werden. Auf Ludwigsstadt entfällt ein Betrag von 47 140,69 Euro.

Hohe Fahrtkosten wegen langer Anfahrt

„Wir hätten uns den Platz etwas näher an der Rennsteigregion gewünscht“, räumte der Bürgermeister ein. Entscheidend sei jedoch die Qualität und die neue Anlage biete optimale Bedingungen. Hermann Feuerpfeil (FW) befürchtete aufgrund des Standorts eine Schwächung der PI Ludwigsstadt. Diese Sorge sei unbegründet, versicherte der Polizist. Aaron Sieber (CSU) erkundigte sich nach den Beförderungskosten, da man den zweitweitesten Anfahrtsweg aller Kommunen habe. „Wenn wir schon länger fahren, sollten wir nicht auch noch den Nachteil haben, mehr zahlen zu müssen“, regte Mario Ziemer (SPD) eine Teilung der Fahrkosten auf alle Kommunen an. Die Handhabung sei, noch nicht final geklärt, erklärte Ehrhardt. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass sich die Solidargemeinschaft offen zeige. Da die Ausbildung an vier Tagen stattfinde, stünden sonst Bus-Fahrtkosten von 1200 Euro an für Ludwigsstadt.

Für die Betriebsführung in der Abwasserbeseitigung arbeitet die Stadt seit über zehn Jahren mit SüdWasser zusammen. Bei der Sitzung gaben die Projektingenieure Markus Rempfer und Hendrik Kampshoff einen Rückblick sowie Ausblick auf anstehende Maßnahmen. 2021 wurden Investitionen in Höhe von rund 28 000 Euro brutto getätigt, ohne die PV-Anlage. Heuer zur Umsetzung vorgesehen sind eine Erneuerung der Zulaufschnecke sowie Mängelbeseitigungen an der Ex-Schutzprüfung, Blitzschutz sowie ortsfester Anlagen mit voraussichtlichen Kosten von 33 500 Euro, die so freigegeben wurden. 2022/2023 soll ein Prozessleitsystem eingeführt werden. Entsprechende Angebote werden eingeholt; die Umsetzung ist für 2023 geplant. Kosten von 200 000 Euro sind dafür bereits im Haushalt eingeplant.

Zukunftsfähige Innenstadt

Der Zuwendungsantrag für das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ ist bis zum 28. Februar zu stellen. Für Ludwigsstadt stehen 270 000 Euro Bundesfördermittel (90 Prozent) für den Förderzeitraum bis 31. August 2025 zur Verfügung. Das Gesamtbudget – inklusive Eigenmittel der Stadt – beläuft sich auf 300 000 Euro. Im Zuwendungsantrag wurden das Stadtumbaumanagement (200 000 Euro) und ein PopUp-Kinderspielplatz (50 000 Euro) ebenso benannt wie eine StartUp-Initiative (50 000 Euro), um Neuunternehmer beim Weg in die Selbständigkeit zu unterstützen. „Die drei Schwerpunkte sind nicht in Stein gemeißelt. Wir werden noch darüber diskutieren, was wie umgesetzt werden kann“, verdeutliche Ehrhardt. Dankbar zeigte er sich, als eine von lediglich 18 Kommunen in den Genuss dieser Förderung zu kommen. Förderungen – in Form von Bedarfszuweisungen und Stabilisierungshilfen – erhält Ludwigsstadt auch seit 2008 vom Freistaat Bayern. Um die Auflagen des Bewilligungsbescheids erfüllen zu können, musste nun die Finanzplanung durch eine Verschiebung von Maßnahmen aus 2024 in 2025 angepasst werden.