Ludwigsstadt Viele Schätze in der Michaeliskirche

Michael Wunder

Die Michaeliskirche in Ludwigsstadt gehört zu den Markgrafenkirchen. Eine Buchreihe zeigt nun den kunstgeschichtlichen und theologischen Reichtum des Kleinods.

 
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Die Inventarisierungsbände wurden in einer Andacht in der Michaeliskirche in Ludwigsstadt vergeben. Im Bild (von links) Bürgermeister Timo Ehrhardt, Christine Müller (Lauenhain), Dekan Markus Müller, Regionalbischöfin Dorothea Greiner, Siegfried Berger (Ebersdorf), Andrea Ehrhardt (Ludwigsstadt), Tanja Melcher (Lauenstein) und Dekanin Ulrike Schorn. Foto: /Michael Wunder

Auf eine lange und bewegte Geschichte kann die evangelische Michaeliskirche in Ludwigsstadt zurückblicken. Im Zuge eines großen Inventarisierungsprojekts hat man nun insgesamt 95 Markgrafenkirchen, darunter auch die Michaeliskirche, durch ein Team von Kunsthistorikern unter der fachlichen Leitung des Referats für Kunst und Inventarisation der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern inventarisiert. In einer kleinen Andacht mit Regionalbischöfin Dorothea Greiner wurden die einzelnen Bände, neben Ludwigsstadt auch an die Ortsteile Ebersdorf, Lauenhain und Lauenstein, übergeben.

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Die Regionalbischöfin sagte, es gebe viele feine, kleine und bunte Gemeinden. Mit der „Erschließung“ könne man vieles besser verstehen. Die Tendenz gehe bei Markgrafenkirchen hin zur Saalkirche, also ohne Chorraum. Damit drückt man auch das grundlegende evangelische Denken aus. Die Predigenden und die Gemeinde seien näher zusammen. Als zweites Merkmal gebe es einen Kanzelaltar, der zu früheren Zeiten zeitweise kräftig in der Kritik gestanden habe, weil er dem neugotischen Ideal widerstand. Das Dreieck im Blickfeld beim Betreten des Gotteshauses zeige, dass die Herrlichkeit Gottes in die Welt hinein strahlt. Diese drei Grundzüge gebe es in allen Markgrafenkirchen.

Kunsthandwerklicher Reichtum

Bei der Inventarisierung wurde jedes Detail aufgenommen, es zeigt welch kunstgeschichtlicher, kunsthandwerklicher und theologischer Reichtum vorhanden ist. Bisher wurde alles in Leitzordnern archiviert. Mit den handgebundenen Bänden, die in der Gefängnisdruckerei in Bayreuth hergestellt wurden, gibt es nun ein langlebiges Nachschlagewerk.

Das Projekt wurde gut gefördert, über das Europäische Projekt Leader habe man weitere Mittel für Flyer und die Ausbildung der Kirchenführer erhalten. Man will damit das Kulturgut erhalten, zeigen und nach außen tragen. Bürgermeister Timo Ehrhardt, der mit Stadtarchivar Siegfried Scheidig für die Kommune einen gesamten Band im Empfang nehmen konnte, dankte für die Initiative. Damit stelle man auch den kommenden Generationen wertvolle Informationen zur Verfügung. Eingangs hatte Dekanin Ulrike Schorn die Andacht unter den Geist Gottes gestellt. Sie verwies auf die vielen Schätze in den einzelnen Kirchen.