Was ändert sich für die Ita-Passagiere?
Für die bisherigen Kunden der Ita, zu denen wegen seiner Auslandsreisen regelmäßig auch Papst Franziskus zählt, ändern sich viele Kleinigkeiten rund um den Flug. Mit dem Wechsel vom Airline-Bündnis Skyteam in die von Lufthansa dominierte Star Alliance ändern sich Partnergesellschaften für etwaige Weiterflüge ebenso wie die zur Verfügung gestellte Infrastruktur wie Lounges am Flughafen. Ita-Stammkunden aus dem Vielflieger-Programm Volare will Lufthansa in das eigene Miles&More integrieren, entsprechende Angebote zur Bewertung von Status und Meilen sollen bald kommen.
Was halten Italiener vom Einstieg der Deutschen?
Der Einstieg der Deutschen bei der stolzen italienischen Fluglinie stößt bei den Italienern nicht überall auf Zuspruch: Für einige ist es eine schwere Kränkung, dass ein mächtiger deutscher Konzern sich in die Staatsairline Italiens einkauft. Spöttisch bildete die Satire-Beilage der Tageszeitung "La Stampa" kürzlich eine neue Ita-Maschine als überdimensionale Bockwurst ab, dazu der schwarz-rot-goldene Schriftzug: "Die Neue Alitalien - Genug mit den Spaghetti-Essern".
Auch die italienische Politik wollte sich am Ende der Verhandlungen kurz vorm Abschluss des Deals nicht völlig machtlos dargestellt sehen. In der letzten Phase der Preisverhandlungen drohte das Ministerium in Rom, den Deal platzen zu lassen. Als Lufthansa in letzter Sekunde noch den Preis für die zweite Tranche drücken wollte, hieß es aus dem Ministerium: "Italien wird seine Gesellschaft nicht verscherbeln." Am Ende konnte man sich jedoch einigen.
Was hat Lufthansa mit Ita und dem Flughafen Rom vor?
Zunächst einmal kauft sich Lufthansa mit dem Deal ein Stück des lukrativen Luftverkehrsmarktes in Italien. Mit derzeit knapp 100 Flugzeugen wird die Ita auf Anhieb größte Auslandsgesellschaft im Konzern. Italien als drittgrößte EU-Volkswirtschaft hat traditionell starke Bindungen nach Amerika und ist zudem eine der Top-Destinationen für zahlreiche internationale Touristen.
Der moderne Flughafen Rom-Fiumicino wird zum sechsten und südlichsten Drehkreuz im weitläufigen Konzern der Lufthansa, die bereits die ehemaligen Staatsairlines aus Deutschland, Österreich, Belgien und der Schweiz unter ihrem Dach vereint. Spohr hat vor allem den Ausbau des Netzes in Richtung Südamerika im Blick, aber auch Afrika und Asien bieten Marktchancen.