Maikundgebung DGB befürchtet Sozialabbau

Martin Rebhan
Keine einfachen gesellschaftspolitischen Zeiten sehen DGB-Kreisvorsitzender Stephan Bühling (links) und DGB-Regionalgeschäftsführer Mathias Eckardt am Horizont aufziehen. „Gemeinsam Zukunft gestalten“ ist daher das Motto der Kundgebung am 1. Mai auf dem Coburger Albertsplatz. Foto: Martin Rebhan

Am 1. Mai lädt der DGB zu einer Kundgebung auf dem Albertsplatz in Coburg ein. Dabei geht es nicht nur um die Forderung nach höherem Lohn.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kundgebungen der Gewerkschaften sind fester Bestandteil des Feiertages 1. Mai. In Coburg findet die Maikundgebung, zu der der DGB-Kreisverband Coburg einlädt, am Sonntag ab 10 Uhr auf dem Albertsplatz statt.

Mathias Eckardt, DGB-Regionalgeschäftsführer Oberfranken, sieht den diesjährigen Tag der Arbeit unter ganz besonderen Vorzeichen. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die Corona-Pandemie seien Themen, die beim DGB und seinen Einzelgewerkschaften in den Focus geraten sind. Außer Frage steht für Mathias Eckardt die Verpflichtung, den Menschen aus der Ukraine in jeder möglichen Form zur Seite zu stehen. Er betont aber auch, dass es nach seiner Meinung keine Flüchtlinge erster und zweiter Klasse geben darf. Hier mahnte er ein solidarisches Handel aller Beteiligten an.

Nicht klar ist für ihn, wie die finanziellen Folgen der derzeitigen Krisen geschultert werden sollen. „Ich befürchte, dass es zur Bewältigung der Kosten einen Sozialabbau geben wird“, so Mathias Eckardt und ergänzt: „Sozialabbau ist eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“. Der DGB Geschäftsführer weiter: „Die Gewerkschaften und ihre Mitglieder sind gefordert, hier von Anfang an entgegenzuwirken“.

Auch das Thema „Transformation“ steht auf der Agenda des DGB- Geschäftsführers. Er führt vor Augen, dass in Oberfranken 4000 gut bezahlte, tarifgebundene Arbeitsplätze verloren gegangen sind. Zwar wurden nach seiner Darlegung gleichviel Arbeitsplätze geschaffen, diese aber im Niedriglohnbereich von Dienstleistungsunternehmen. Für Jürgen Apfel, erster Bevollmächtigter der IG Metall, gilt es einer drohenden sozialen Ungerechtigkeit entgegenzuwirken. Für ihn ist es daher wichtig, vernünftige Tarifabschlüsse zu erreichen.

Einen gewissen gesellschaftlichen Wandel sieht auch Stephan Bühling, DGB-Kreisvorsitzender. Er vertritt die Meinung, dass sich zu sehr mit Randgruppen und deren Ideologien beschäftigt wird, als sich auf die Kernprobleme zu konzentrieren.

Bilder