Auf eine andere Möglichkeit weist Holetschek hin. Im Bedarfsfall könnten die Apotheker Fiebersäfte selbst herstellen. Dafür sei es wichtig, dass jetzt alle gesetzlichen Krankenkassen anfallende Mehrkosten bei Fiebersäften übernehmen und unbürokratische Hilfe anbieten. „Ja, die Herstellung von Fiebersäften ist Teil unserer Ausbildung, und wir könnten das natürlich auch tun“, sagt der Bayreuther Apotheker Andreas Paul. Bislang sei dies aber noch nicht erforderlich gewesen. Derzeit seien Medikamente der Industrie noch beschaffbar – wenn auch unter steigendem Aufwand. Paul wies aber darauf hin, dass die Apotheker strengen Regeln unterliegen, wonach sie immer nur die kostengünstigsten Präparate eines Wirkstoffs ausgeben und abrechnen können. Abweichungen müssten mit durchaus beachtlichem Aufwand belegt werden. Er schätze, dass die Herstellung eines Saftes der gängigen Medikamente Ibuprofen oder Paracetamol durch einen Apotheker auf einen Abgabepreis von zehn bis 14 Euro kommen würde, vorgefertigt kommen die Medikamente auf fünf bis sechs Euro. Soweit es sich nicht um verschreibungspflichtige Medikamente handle und Eltern dies wollten, sei eine Herstellung durch die Apotheke kein grundsätzliches Problem.