Marktrodach Ein frischer Wind weht durch das alte Gemäuer

Maria Löffler
Bis Ende 2022 soll das ehemalige Pfarrhaus Seibelsdorf saniert und wieder bewohnt werden. Foto: Gemeinde Marktrodach

Das ehemalige Pfarrhaus in Seibelsdorf soll erhalten bleiben. Nun stellte man in der Sitzung des Gemeinderates die Pläne für Nutzung, baurechtliche Maßnahmen sowie eine mögliche Finanzierung vor.

 
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Marktrodach - Die Sanierung und der Umbau des ehemaligen Pfarrhauses Seibelsdorf im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern stand im Mittelpunkt der Sitzung des Marktgemeinderates am Montagabend in der Rodachtalhalle. Laut Bürgermeister Norbert Gräbner ist eine Entscheidung über die Zukunft des denkmalgeschützten ehemaligen Pfarrhauses zu treffen. Die Eingabefrist ende am 3. Juli. Von der Dorfgemeinschaft wurde bereits im Februar 2017 ein Nutzungskonzept für das Anwesen vorgelegt. Weiterhin fanden zahlreiche Sitzungen mit den Seibelsdorfer Vereinsvorsitzenden statt. Es wurde klar der Wunsch geäußert, das ortsbildprägende und geschichtsträchtige Pfarrhaus erhalten und nutzen zu wollen.

In Kürze

Helmut Wich-Heiter brachte die schlechten Treppen der Fußwege Am Steig und Am Kreuzbühl in Erinnerung. Bauamtsleiterin Katja Wich wird sich darum kümmern. Auch sprach Wich-Heiter ein Verbotsschild beim Fußballplatz hinter der Schule an. "Warum ist der gesperrt?" Gräbner meinte, dass sich dort oft Kinder und ältere Jugentliche, auch von außerhalb, aufhalten und herumtollen würden. Da der Sportplatz von der Schule und der Mittagsbetreuung genutzt werde, konnten man die Kinder oft nicht auseinanderhalten.


Kersten Schöttner vom gleichnamigen Planungsbüro aus Wallenfels stellte anhand einer Präsentation Planung, Nutzung, baurechtliche Maßnahmen sowie eine mögliche Finanzierung vor. Nach einer ersten Ortsbesichtigung hatte er einen guten Eindruck von der Substanz des Gebäudes, es sei auf jeden Fall erhaltenswert. Im Erdgeschoss soll künftig ein Gemeinschaftsraum mit 65 Quadratmetern entstehen, die Küche werde vergrößert, es gibt einen Vorrats- und einen Technikraum sowie eine Toilettenanlage. Die Treppe soll erhalten bleiben. Im Obergeschoss gibt es eine Wohnung mit 93 und eine Wohnung mit 53 Quadratmetern sowie ein Einzimmerappartement mit kleinem Bad mit 34 Quadratmetern. Im Dachgeschoss werden vier "Boxen" entstehen, je 12,5 Quadratmeter, die von Bewohnern und Vereinen als Lagerfläche als Kellerersatz genutzt werden. Die Dacheindeckung wird in naturroten Dachziegeln erfolgen, die Giebel werden verschiefert, Fachwerk und Putzflächen werden erhalten und saniert sowie die Holzfenster erneuert. Der Balkon bleibt erhalten. Ein kleines Nebengebäude im Garten bleibt bestehen, eventuell könnte ein zweites dazukommen. Die Grünflächen werden ergänzt und erneuert.

Die Gesamtkosten für Grundstück, Gewerke, technische Anlagen, Außenanlage, Ausstattung (ohne Wohnungen) und Baunebenkosten bezifferte der Architekt auf rund zwei Millionen Euro. Die Kosten könne man nicht exakt aufteilen, da einige Gewerke sowohl die Gemeinschaftsräume als auch die Wohnungen betreffen, so Schöttner. So wurde abgesprochen, dass das Erdgeschoss durch die Regierung von Oberfranken (90 Prozent) und das Obergeschoss durch das Amt für Ländliche Entwicklung (30 Prozent) gefördert werden. Wegen weiterer Fördergelder könne man sich eventuell an die Oberfrankenstiftung oder an die bayerische Landesstiftung wenden.

"Der Eigenanteil für die Marktgemeinde ist noch nicht bekannt. Die Fördergeber brauchen erst die Antragsunterlagen auf dem Tisch, dann entscheiden sie, was förderfähig ist", so Schöttner. Die weiteren Schritte seien eine Beschlussfassung, damit der Antrag gestellt werden kann, danach gebe es einen exakten Förder- und Finanzierungsplan. Dann erst folge die Entscheidung zur Durchführung und Umsetzung. Bis Ende 2022 müssen die Arbeiten abgeschlossen sein, Schöttner meinte, das sei auf jeden Fall zu schaffen. Bürgermeister Gräbner fügte hinzu: "Der Antrag muss bis Ende des Monats vorliegen, sonst ist Schich t im Schacht." Nach eingehender Diskussion erklärten sich die Fraktionsvorsitzenden mit der Vorgehensweise einverstanden.

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