Marktrodach Für leichten Verkehr gerade noch gut genug

Veronika Schadeck
Die Brücke zur Zigeunerschneidmühle in Zeyern muss saniert werden. Verschiedene Varianten und Kosten sollen nun geprüft werden, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Mit im Bild: Bauamtsleiterin Katja Wich und Bürgermeister Norbert Gräbner. Foto: /Veronika Schadeck

Marktrodach muss wohl oder übel Geld in die Hand nehmen, um die Brücke zur Zigeunerschneidmühle zu sanieren. Nun sollen Varianten erarbeitet werden. Bis dahin geht man auf Nummer sicher.

 
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Marktrodach - Um zwei ältere Brücken ist es am Montagabend bei der Sitzung des Bau-, Haupt- und Finanzausschusses gegangen. Einig war sich sowohl das Gremium als auch die Anlieger, dass bei den besichtigten Bauwerken Handlungsbedarf besteht. Allerdings bat die Bauamtsleiterin Katja Wich noch um Geduld, was den Zeitrahmen betrifft. „Wir können keine Brücken bei Amazon bestellen!“

Besichtigt wurde zunächst die Zufahrtsbrücke über die Rodach zum Anwesen Sachsenhausen 6 in Unterrodach. Dabei handelt es sich um eine Gewölbe- und Bogenbrücke. Problem ist, dass das Sohlgewölbe und die Natursteine des Mauerwerks durchfeuchtet sind. Der Unterbau sowie die Widerlagenwand sind verschoben und der Fahrbahnbelag ist gerissen und abgesackt. Die Mängel, so Bürgermeister Norbert Gräbner (ÜWG/FW), beeinträchtigten die Verkehrssicherheit. Daher müsse man die Brücke sperren.

Die Mitglieder des Bauausschusses sprachen sich dafür aus, vor der endgültigen Entscheidung eine Tragfähigkeitseinstufung und die Kosten zu ermitteln. Zudem sollen Fördermöglichkeiten geprüft werden.

Weiterhin wurde die Brücke zur Zigeunerschneidmühle über die Rodach bei Zeyern besichtigt. Die Brücke wird von Landwirten und Waldbesitzern genutzt. Außerdem führt sie zu zwei Gewerbebetrieben.

Schlechter baulicher Zustand

Auch hier sprach Gräbner von einem „schlechten baulichen Zustand“. Teile der Brücke seien beschädigt, ebenso wie der Beton und das Betongefüge der tragenden Bauteile in einzelnen Bereichen. Um die Standfestigkeit wieder herzustellen, sei eine umfangreiche Sanierung beziehungsweise ein Neubau erforderlich. Wie er weiter erklärte, sei die Brücke im Jahre 1962 zum letzten Mal saniert worden. Damals wurde im Wesentlichen das Eigengewicht der Brücke vergrößert und infolgedessen die Tragfähigkeit blockiert.

Der Bürgermeister wies darauf hin, dass die Gemeinde vor einiger Zeit bereits das Ingenieurbüro IVS mit der Nachberechnung der Tragfähigkeit beauftragt habe. Allerdings wurden ins Detail gehende Berechnungen mit Verkehrslasten nicht durchgeführt. Laut ersten Ergebnissen lägen die Baunettokosten für die Instandsetzung bei 4756 66 Euro. Ein Neubau der Brücke wurde mit mehr als einer million Euro beziffert. Beide Maßnahmen müssten ohne staatliche Förderung durchgeführt werden. Diese gäbe es nur, wenn man sie so ausbauen würde, dass Begegnungsverkehr möglich werde. Allerdings lägen bei dieser Variante keine Kosten vor.

Das IVS-Ingenieurbüro wird nun mit der Gegenüberstellung der Varianten und Ausarbeitung von möglichen Querungsmöglichkeiten im Bereich der Zigeunermühle beauftragt. Weiterhin wird die Brücke ab sofort nur für den „leichten Verkehr“ nutzbar sein.

Einbahnregelung

Geprüft wird auch der Antrag von Ingo Bauhs, der in Zeyern im Tannenweg 2 bis 8 eine Einbahnstraßenregelung fordert. Konkret geht es dabei um den Abschnitt ab Beginn „Am Kirchweg“ bis zur Einmündung der Straße „Leibersberg“. Ingo Bauhs begründete seine Forderung unter anderem mit der Absenkung der Straßenschulter Richtung neuer Grünfläche hangabwärts, durch das hohe Verkehrsaufkommen und mit den hohen Fahrgeschwindigkeiten einiger Fahrzeuge bergabwärts. Zudem stelle die derzeitige Regelung eine Gefahr für die Kinder dar. Es fehlten auch Ausweichmöglichkeiten.

Das Gremium will nun vor einer Entscheidung eine Verkehrs- und Geschwindigkeitsüberwachung anordnen und auswerten. Zudem sollen die Interessen abgewogen werden.

Zum etwa gleichen Beschluss kamen die Mitglieder des Bauausschusses beim Antrag von Hubert Bähr, der die Errichtung einer Tempo-30-Zone im gesamten Gemeindegebiet Zeyern fordert. Er begründet dies damit, dass durch die Rückstufung der B 173 und der Wegfall der Ampel kein sicherer Übergang der Ortsdurchfahrt möglich sei. Zudem soll durch „Tempo 30“ eine Verkehrsberuhigung sowie Reduzierung der Unfallgefahr wegen hoher Geschwindigkeiten erreicht werden. Michael Stöhr (ÜWG/FW) sprach von einer „staatlichen Gängelung“. Er appellierte vielmehr an die Eigenverantwortung der Kraftfahrer. Norbert Gräbner wies darauf hin, dass ab sofort kommunale Verkehrsüberwachungen und Geschwindigkeitsmessungen in Zeyern durchgeführt werden. Grünes Lict gab es für den Anbau eines Balkons an ein Wohnhaus in der Schützenstraße 3t.

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