Marktrodach Gemeinde setzt auf die Energiewende

Veronika Schadeck
Auf dem Dach den Zentralfeuerwehrhauses in Marktrodach soll eine Fotovoltaikanlage installiert werden. Die Vorbereitungen dafür laufen. Foto: Gemeinde Marktrodach

Derzeit lässt die Gemeinde prüfen, auf welchen Gebäuden Fotovoltaikanlagen installiert werden könnten. Im Blick hat man dabei unter anderem das Feuerwehrhaus.

 
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Marktrodach will sich für die Zukunft rüsten. So lag der Schwerpunkt bei der Marktgemeinderatssitzung am Montagabend auf einem Antrag der SPD/SBM-Fraktion, in dem es um ein nachhaltiges Umwelt-, Klima- und Energiekonzept geht. Zwar gebe es einzelne Maßnahmen, die zu einer verbesserten Ökobilanz beitragen beziehungsweise künftig beitragen können, doch sei aus Sicht von SPD/SBM noch mehr notwendig, sagte der Fraktionsvorsitzender Oliver Skall.

Im Antrag wird um die Vorstellung des Klimaschutzkonzeptes des Landkreises Kronach gebeten, insbesondere um Ausarbeitungen für Marktrodach. Außerdem sollen Verwaltung und Statiker prüfen, welche Gebäude für die Errichtung von Fotovoltaik-Anlagen geeignet sind und wo Nahwärmenetze verlegt werden können. Geklärt werden soll auch, welche Energieträger für ein Nahwärmenetz sinnvoll sind und an welchen Standorten im Gemeindegebiet E-Ladesäulen möglich sind. Zudem soll ein Ansprechpartner für Umwelt-, Klima- und Energiefragen für Privatpersonen, Vereine und Firmen etabliert werden. Auch Informationen über Förderungen werden in dem Papier nachgefragt.

Fotovoltaik im Blick

Bürgermeister Norbert Gräbner (ÜWG/FW) wies darauf hin, dass das Klimaschutzkonzept des Landkreises als Entwurf vorliege. Die endgültige Fertigstellung des Papiers sei für März geplant. Die Gemeinde befasse sich aktuell intensiv mit der Errichtung einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Zentralfeuerwehrhauses. Mittlerweile seien aber auch Anfragen an ein Fachbüro für die Anbringung derartiger Anlagen auf weiteren gemeindlichen Anwesen gestellt worden, so der Bürgermeister – etwa auf Schulhaus, Rathaus, Kläranlage mit Freiflächen, dem Bürgerhaus in Großvichtach und dem Kindergarten Villa Kunterbunt. Derzeit würden einzelne Punkte geprüft, zum Beispiel im Hinblick auf Fördermöglichkeiten, Hausanschlüsse sowie Zählereinrichtungen.

Gräbner erklärte auch, dass die Gemeinde sich an die Energieagentur Nordbayern gewandt habe, um an einem dreijährigen Projekt zum Thema Klimaschutz und Energiewende teilzunehmen. Das Vorhaben sei in vier Module aufgeteilt. Unter anderem gehe es um Energieberatungen, Ermittlung von Effizienzpotenzialen, Einsparziele, Standortbestimmungen sowie Erhebung von Potenzialen zur Nutzung erneuerbaren Energien wie Fotovoltaik, Wind, Geothermie, Biomasse und Solarthermie. Im dritten Modul soll auch ein kommunaler Energiebeauftragter ausgebildet werden. Im vierten Modul sei die Begleitung bei der Umsetzung eines Projekts geplant. Ein Termin mit der Energieagentur Nordbayern findet nächste Woche statt.

Unabhängige Energieberatung

Zudem freute sich der Bürgermeister, dass die Gemeinde beim Förderprojekt „Kommunales Energiecoaching“ berücksichtigt wurde und dabei eine unabhängige Energieberatung erhält. Diese werde zu 100 Prozent gefördert. Darüber hinaus gab Gräbner zu bedenken, dass die Ergebnisse einer Befragung von 71 Mitarbeitern der Gemeinde zum Thema Energieeinsparung in der nächsten Sitzung vorgestellt werden.

Ein anderer Tagesordnungspunkt bei der Sitzung war die bevorstehende Schließung der Marktrodacher Zweigstelle der Raiffeisen-Volksbank Oberfranken-Mitte. Gräbner will sich mit dem Vorstand des Geldinstituts nochmals in Verbindung setzen, um dieses Thema zu besprechen. Schließlich sei die Einrichtung sehr gut frequentiert. „Nicht nur die Marktrodacher, sondern auch die Kunden der Nachbargemeinden wissen diese Filiale sehr zu schätzen“, betonte der Rathauschef. Außerdem gebe es sehr viele ältere Bürger, die mit Online-Banking nicht vertraut seien. Auf telefonische Rückfrage sei ihm mitgeteilt worden, dass bereits Gespräche mit einem hiesigen Lebensmittelmarkt geführt würden, um dort eine Automatenlösung zu installieren, so Gräbner. Der Vorstand wolle sich mit der Gemeinde in Verbindung setzen, sobald man eine Lösung mit der Marktbetreiberin gefunden habe.

Zu Beginn der Sitzung informierte der Bürgermeister darüber, dass die Bauarbeiten an der Martin-Luther-Straße mit der Erneuerung der Entwässerung sowie der Wasserleitung abgeschlossen worden seien. Zudem wies er darauf hin, dass demnächst Veranstaltungshinweise von Vereinen auf der gemeindlichen Homepage veröffentlicht würden.

Abschließend regte Thomas Hümmrich (ÜWG/FW) an, dem frei gewordenen Platz auf dem ehemaligen Anwesen St.-Leonhardt-Straße 12 in Zeyern einen Namen zu geben, nicht zuletzt im Hinblick auf mögliche Notfalleinsätze.

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