Tragischer Tod im Gemeinderat

Der Marktrodacher Gemeinderat Hubert Bähr ist am Mittwochabend überraschend verstorben. Der 70-Jährige brach während der Marktgemeinderatssitzung plötzlich zusammen und konnte trotz eines anwesenden Arztes, Rettungskräften und Defibrillator nicht mehr gerettet werden. Er verstarb noch in der Rodachtalhalle. Die Sitzung wurde sofort abgebrochen. Tief betroffen über den Vorfall zeigte sich Bürgermeister Norbert Gräbner. Hubert Bähr sei ein engagierter Marktgemeinderat und ein „Aktivposten“ im Gremium gewesen, der sich für seine Heimat und vor allem für seinen Ortsteil Zeyern stark engagiert habe. Noch wenige Minuten vor seinem Tod habe sich Hubert Bähr aktiv in die Sitzung eingebracht. Er hatte die Befürchtung, dass während einer bald beginnenden Baumaßnahme der überörtliche Verkehr trotz großräumiger Umleitung durch Marktrodach fahren werde und es dadurch zu Staus vom Gewerbegebiet Gries bis nach Zeyern kommen könnte.

Von der CSU zur ÜWG

Hubert Bähr saß von 2014 bis zur Kommunalwahl 2020 für den Ortsteil Zeyern im Gemeinderat Marktrodach – zunächst für die CSU, der Bähr im Jahr 2016 nach 35 Jahren Mitgliedschaft allerdings den Rücken kehrte. Es war damals zu einem Zerwürfnis zwischen ihm und dem CSU-Kreisvorstand gekommen. Dessen Vorsitzender Jürgen Baumgärtner warf Bähr seinerzeit finanzielle Ungereimtheiten in seinem Ortsverband sowie eine AfD-nahe Rhetorik vor. Beides wies Bähr vehement zurück und verließ die CSU schließlich. Eine neue politische Heimat fand er bei der Überparteilichen Wählergemeinschaft (ÜWG) Marktrodach, die Bähr in ihre Fraktion aufnahm. 2020 kandidierte er erneut für den Gemeinderat, verpasste allerdings den erneuten Einzug. Erst Mitte 2022, nach dem Ausscheiden von Michael Linke, rückte Bähr wieder ins Gremium nach.

In seiner Freizeit engagierte sich der pensionierte Bundesbahnhauptsekretär unter anderem für die Dorferneuerung Zeyern und war ehrenamtlich beim Roten Kreuz tätig.