Am Grundstück entlang verläuft bergab eine Straße. Das Grundstück der Simons liegt oberhalb, nur durch einen Abhang von der Fahrbahn getrennt. Dieser mit einer Sandsteinmauer befestigte Rangen ist es, der seit beinahe zwei Jahrzehnten für Ärger sorgt. Die Quadern lockern sich, kullern hinab und gefährden den Verkehr. „Wir haben die Steine immer wieder auf die Seite geräumt“, so Sohn Volker Simon. Phasenweise stünden auch Warnbaken zur Absicherung dort. „Wir kaspern schon lange mit Bürgermeister Hermann Niediek und seinen beiden Vorgängern herum. Entweder heißt es dann, er habe keine Leute oder er finde keine Firma, die es machen könne." Es müsse aber saniert werden, da sonst über kurz oder lang alles ins Rutschen komme.
Immer wieder werden die Simons, wie sie erzählen, vertröstet. Immer wieder heiße es, die Sache würde in nächster Zeit erledigt. Getan habe sich bislang aber nichts. Dabei wollten die Simons, so erzählen sie, anfangs sogar mit anpacken, um ein Stück sichtbare Dorfgeschichte zu erhalten, denn durch den instabilen Hang sind die Sandsteinpfosten des Zaunes in Bewegung geraten.
Die Idee seines Vaters Theo schildert Sohn Volker: „Es ging darum, durch die Mitarbeiter des Gemeinde die Steine abzutragen und zur Stabilisierung einen Betonsockel zu setzen. Danach hätten wir mit eigenen Händen die Steine wieder verlegt und alles verfugt."
Doch statt großer Freude aufseiten der Gemeinde habe lange Zeit Funkstille geherrscht. Immerhin zehn Jahre nach dem ersten Vorschlag der Simons müssen diese die Holzelemente des Zaunes entfernen. „Es wurde immer schlimmer“, so Klara Simon. Die sperrigen Teile lagern seither in einer ehemaligen Holzhalle auf dem Grundstück.
Dann soll plötzlich alles ganz schnell gehen. Es ist Januar 2017: Seit der ersten Initiative der Simons sind 14 Jahre vergangen, in denen sich die Lage am Hang nicht verbessert hat, so erzählen sie. Eine Baufirma aus dem nahe gelegenen Königsberg habe dann „ die Sache richten“ sollen. Volker Simon nahm sich nach Rücksprache mit dem Bürgermeister und der Baufirma fünf Tage Urlaub, um selbst anzupacken. Es passierte: nichts. Im März noch einmal das gleiche. Sohn Volker bleibt zu Hause, doch er wartet vergeblich auf den Bagger. „Später warf man mir vor, ich hätte der Baufirma abgesagt." Das „Nichtstun, die Lügen und Unterstellungen gehören zur Amtsführung des Bürgermeisters“, so formuliert es Volker Simon im Gespräch mit der Neuen Presse.
Irgendwann wird es den Simons laut eigener Aussage zu bunt. Sie fordern im Mai 2018, dass eine Straßenlaterne, die mitten in ihrem Garten steht, sowie die Feuerwehr-Sirene auf dem früheren Schul- und Rathausgebäude entfernt werden. Weil die Beleuchtung Sache des Stromversorgers ist, dauert es 22 Monate, bis die Laterne an den Straßenrand versetzt ist. Die Sirene ist trotz einer Ankündigung im Mai letzten Jahres noch immer in Betrieb. „Bevor wir einen einzigen Euro in den Abhang investieren, nehmen wir uns lieber einen Anwalt“, so Sohn Volker. Inzwischen ist man aufseiten der Simons nicht mehr bereit, auch nur einen einzigen Euro beizusteuern. Dabei sind die geschätzten Kosten von 4500 Euro auf im Moment mehr als 35 000 Euro explodiert, schildern sei. Mittlerweile bezweifeln sie auch, dass einer der Grenzsteine am richtigen Ort sitzt. Wäre das so, dann gehörte nicht nur ein Teil des Hanges der Gemeinde, sondern der gesamte Rangen.
Eine Nachfrage beim zuständigen Vermessungsamt in Schweinfurt hat ergeben, dass es eine Überprüfung vor Ort bräuchte, um Gewissheit zu bekommen. Das wäre mit einigen hundert Euro Kosten verbunden. Zudem könnte die Nachmessung nur durch die Simons oder die Marktgemeinde beauftragt werden.
Auch Bürgermeister Hermann Niediek wurde um eine Stellungnahme gebeten, um seine Sicht zu hören. Doch auf eine Interview-Anfrage hieß es: „Die Marktgemeinde Burgpreppach wird das Problem mit der Mauer in nächster Zeit abarbeiten, sieht derzeit aber keinen Anlass, das mit der Presse zu diskutieren.“