Maroldsweisach Ein Plätzchen für Baustoffe

Helmut Will
Im hinteren Bereich vor dem Waldrand, hier von Marbach aus gesehen, soll eventuell ein Lagerplatz für wiederverwertbaren Bauschutt entstehen. Foto: /Will

Ein Lagerplatz für wiederverwertbare Baumaterialien soll in der Marktgemeinde Maroldsweisach verhindern, dass Bauschutt illegal entsorgt wird. Die Aufarbeitung des Materials soll vor Ort erfolgen.

 
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Maroldsweisach - Die Marktgemeinde Maroldsweisach errichtet einen Lagerplatz für wiederverwertbare Baumaterialien im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit auf Ebene der Gemeindeallianz Hofheimer Land. Hierbei legt Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) Wert darauf, dass es sich hierbei nicht um eine Deponie handelt.

Dieses Thema, so der Bürgermeister, beschäftige die Gemeinde schon länger. „Mit Errichtung des Zwischenlagerplatzes soll auch verhindert werden, dass jemand Bauschutt auf Waldwegen illegal entsorgt“, sagte er. Es seien mehrere Standorte angedacht gewesen, aber nun habe man sich für die Fläche entschieden, die sich Luftlinie etwa 350 Meter südöstlich der Ortschaft Marbach, Richtung B 303, befindet.

Es handelt sich gewissermaßen um einen Umschlageplatz für wiederverwertbare Baustoffe. Allerdings liege das, so Thein, noch in der Zukunft. Nun gelte es erst einmal, einen Grundsatzbeschluss zu fassen, dass sich der Markt Maroldsweisach an dem Projekt beteiligt, um dann Fördermöglichkeiten ausloten zu können. In diesem Fall müssten dann die Marktgemeinde und die Stadt Hofheim einen entsprechenden Antrag stellen.

Einen Vorteil habe die Marktgemeinde Maroldsweisach, weil auch sie ihren wiederverwertbaren Bauschutt dort zwischenlagern könne und dieser nicht nach Wonfurt gefahren werden müsse, was sehr teuer sei. Es wurde diskutiert, ob die Gemeinde das nicht selber in die Hand nehmen könne. Dazu führte der Bürgermeister eine ehemalige Bauschuttdeponie auf dem Zeilberg und haftungsrechtliche Gründe an, was die Gemeinde damals wegen der fachgerechten Entsorgung viel Geld gekostet habe. Er, so Thein, halte deshalb ein Betreibermodell für zielführend. Die Aufarbeitung des Materials soll vor Ort erfolgen, um es woanders wieder einbauen zu können. Schließlich wurde beschlossen, dass sich die Gemeinde an dem Projekt beteiligt. Der Bürgermeister wurde ermächtigt, eine entsprechende Zweckvereinbarung abzuschließen.

Wolfram Thein gab dann einen Kurzbericht aus der letzten Lenkungsgruppensitzung der Hofheimer Allianz. Er stellte ein Radwegenetzprojekt für den nördlichen Bereich der Haßberge auf einer Karte vor mit den Zentren, wo sich die Radwege konzentrieren, auch Richtung Thüringen und Richtung Seßlach. Dieses Radwegenetz werde über das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEG) Hofheimer Land gefördert. Es würden hier abzüglich der Förderung 5800 Euro bei der Gemeinde verbleiben. Der Vorschlag, hier auch eine radläufige Verbesserung in Richtung Heldburg/Thüringen zu erzielen, sei derzeit wohl nicht realisierbar, sagte der Bürgermeister.

Weiter erläuterte der Bürgermeister, dass eine Stoffsammlung an den Allianz-Manager Philipp Lurz gegeben werden sollte, mit Vorschlägen, welche Projekte in die Fortschreibung von ILEK aufgenommen werden sollen. Dies sei Thema bei der letzten Sitzung gewesen, das Konzept bestehe bereits seit dem Jahr 2010. „Es war hierzu ja ein Seminar angedacht, was aber wegen Corona ausfallen musste und nur im kleinen Kreis, hauptsächlich mit den Bürgermeistern stattfand“, sagte Thein. Jetzt gelte es das Projekt mit Leben zu erfüllen, wozu entsprechende Vorschläge für das Gemeindegebiet eingebracht werden sollten, welche Projekte gefördert werden sollten. Hier könnten auch Bürgerinnen und Bürger Vorschläge einbringen. Das sei noch möglich, auch wenn die Abgabefrist schon verstrichen ist.

Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) Maroldsweisach hatte einen Antrag für eine Kosten-Nutzungs-Abwägung bezüglich des Aufstellens von Hundekot-Boxen an touristisch hoch frequentierten Spazierwegen im Gemeindegebiet eingebracht. Wie hierzu Ramona Schrapel von der FWG erläuterte, habe der Antrag das Ziel, dieses Thema einmal zu diskutieren. Es wurden verschiedene Standorte vorgeschlagen, wo man Hundekot-Boxen aufstellen könnte.

Wie hierzu Geschäftsleiter Armin Bogendörfer erläuterte, habe die Verwaltung bei anderen Gemeinden nachgefragt und auch verschiedene Modelle geprüft. „Wir müssen hier einmal die Anschaffungskosten aber auch die Folgekosten im Auge behalten“, sagte Bogendörfer, um dann auf einzelne Punkte einzugehen. Würde man dem Vorschlag der FWG folgen, entstünden einmalige Kosten von 3600 Euro und jährliche Kosten von 4400 Euro für die Gemeinde.

Auf das gesamte Gemeindegebiet ausdehnend entstünden einmalige Kosten von 14 800 Euro und jährliche von 10 200 Euro, teilte Armin Bogendörfer mit. Bürgermeister Wolfram Thein sagte, dass man davon ausgehen könne, dass auch von anderen Gemeinden Forderungen nach Aufstellung von Hundekotboxen kämen. Letztlich stimmte der der Gemeinderat mehrheitlich gegen den Antrag der FWG.

Bürgermeister Thein berichtete noch von Problemen der Trinkwasserversorgung „Gemeinfelder Gruppe.“ Es waren zeitweise Ortschaften ohne Wasser, was jetzt behoben wäre. Allerdings gebe es noch Probleme mit der Steuerung, an denen man mit Hochdruck arbeite.

Weiter wies er auf zwei Freizeitlinien mit Ein- und Aussteigeort Maroldsweisach hin. „Wir sind in der glücklichen Lage, diese zu haben, weil man dabei im Zweistunden-Takt zwischen Röhn und Coburg fahren kann“, so der Bürgermeister. In diesem Zusammenhang prangerte Gemeinderat Martin Schramm (FWG) an, dass Linien aus dem Boden gestampft werden, aber man es nicht schaffe, für Schulkinder Beförderungsmöglichkeiten zu schaffen, wo jedes Kind einen Sitzplatz habe.

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