Mehr Rückhaltebecken Maroldsweisach sichert sich gegen Starkregen

Gerhard Schmidt
Das Waldgebiet „Oberstreitholz“ in Wasmuthhausen hat sich der Gemeinderat des Marktes Maroldsweisach am Mittwoch vorgenommen. Hier informierten (ab Drittem von links) Revierförster Wolfgang Meiners, Bürgermeister Wolfram Thein und Forstoberrat Jürgen Hahn die Teilnehmer bei der Waldbegehung über den Zustand des Waldbildes. Foto: /Gerhard Schmidt

Auch heuer macht der Käfer dem Wald in Maroldsweisach zu schaffen. Sorgen macht man sich auch um starke Regenfälle – und sucht nach Lösungen.

 
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Maroldsweisach - Der Wasmuthhäuser Wald stand am Donnerstag im Fokus der Waldbegehung in der Marktgemeinde Maroldsweisach. Die Gemeinderäte und Gäste versammelten sich am Friedhof in Eckartshausen, um anschließend zum Waldgebiet „Oberstreitholz“ nach Wasmuthhausen zu fahren.

Dieses Waldgebiet hat eine Besonderheit wegen seiner Lage in Form eines schmalen Winkels. Dort pflegt der Markt Maroldsweisach naturnahe Forstwirtschaft. Maschinen kamen kaum zum Einsatz, das Meiste wurde händisch erledigt, wie die beiden Forstleute Oberforstrat Jürgen Hahn vom AELF und Revierförster Wolfgang Meiners feststellten. Dabei unterstützte die Firma Thomas Birklein aus Bramberg.

Forstwirt Thomas Birklein erklärte den Anwesenden, wie schwierig es oft gewesen sei, die richtige Entscheidung zu treffen. „Heute kann ich überhaupt mehr anwenden, was ich 1983 als Forstwirt lernte“, erklärte Birklein.

Eingangs kamen die Forstleute und Bürgermeister Wolfram Thein auf die Tage zu sprechen, als Starkregen fiel und das Wasser nicht im Wald verblieb, sondern drohte, ganz Wasmuthhausen unter Wasser zu setzen. Allein bei Eckartshausen hat der Starkregen einen Weg so beschädigt, dass 30 000 Euro Schaden entstanden. Deshalb soll das Ziel, Wasser im Wald zu halten, vorrangig behandelt werden. In Maroldsweisach wird dieses Ziel schon viele Jahre verfolgt. Revierförster Meiners setzt sich schon seit Langem für die Rückhaltebecken (Himmelsee) ein. Im „Oberstreitholz“ sind drei weitere Becken geplant, denen gezielt das Regenwasser zugeführt werden soll.

Um Wasser drehte es sich auch in den beiden vergangenen Jahren, aber da hauptsächlich um fehlenden Regen. Die heurigen Regenfälle, erklärten Meiners wie Hahn, hätten nur dem Nachwuchs gedient. Altbäume waren schon so im Wurzelwerk geschädigt, dass der Regen nichts mehr nutzte.

Im Moment muss man wieder Borkenkäfer bekämpfen. Die Forstleute zeigten sich zufrieden, dass es genügend Förderungen gibt, um die finanzielle Seite abdecken zu können. Auf der knapp fünf Hektar großen Fläche des „Oberstreitholz“ wurden auf kleiner Fläche 300 Festmeter Holz entnommen. Meiners erklärte, dass dieses Waldstück sehr gut erschlossen sei. Durch den Waldumbau mit neun verschiedenen Mischbaumarten konnte ein stabiler und sicherer Wald erhalten werden. Bei allen Ausführungen bemängelte besonders Hahn die oft unverständliche Bürokratie. Dies hätte zur Folge, dass er mehr im Büro verbringt, als im Wald, was notwendiger wäre.

Für Jürgen Hahn war es in Maroldsweisach die letzte Waldbegehung, denn im Frühjahr wechselt in den Bereich Rhön-Grabfeld. Bürgermeister Thein dankte den Forstleuten für die umfangreiche Aufklärung und die geleistete Arbeit zum Wohl des Gemeindewaldes.

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