Mathemeisterschaft in Dörfles-Esbach Bibbern, knobeln, strahlen

Mit Zahlen, Symbolen und Sätzen um die Ecke denken können sie perfekt: In Dörfles-Esbach werden junge Mathetalente gekürt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

So sehen Mathetalente aus: Louise Meier und Alexandra Titze freuen sich und sind Mitte Dezember bei der letzten Runde der Oberfränkischen Mathemeisterschaft dabei. Foto: /Maja Engelhardt

„Die Zahlen oben links entsprechen jeweils der Summe in der Spalte…“ - „auweia“, mag sich da selbst so mancher Erwachsene denken, der den Beginn dieser Tüftelaufgabe liest. Und vielleicht gleich abschalten und aufgeben. Nicht so die 41 Jungen und Mädchen, die sich in der Emil-Fischer-Grundschule in Dörfles-Esbach eingefunden haben und nun am Oberfränkischen Mathematikwettbewerb teilnehmen. Für sie alle ist das kein Problem, starten sie ja schon in die zweite Runde und sind bereits an ihrer Schule der und die Beste. Jeweils ein Mädchen und ein Junge aus jeder Lehreinrichtung aus Coburg Stadt und Land sind angetreten, um zu knobeln, zu denken und zu rechnen. „Die Aufgaben sind sehr anspruchsvoll“, gibt Konrektorin Katharina Josten zu, die Mathe neben Musik zu einem ihrer Lieblingsfächer zählt. „Es macht Spaß, Mathe beizubringen“, meint sie und fügt lachend hinzu, dass sie sich genau in die Schüler hineinversetzen könnte, die nicht von Anfang an von Sachaufgaben begeistert wären, „mir ging es früher genauso.“

Nach der Werbung weiterlesen

Den 41 Schülern offenbar nicht. Alle sind stolze Vollender und haben die Aufgaben mit Bravour bewältigt. Aufgeteilt in drei Räumen durften sie tüfteln und ausrechnen, wie viele Vasen auf einem Regal stehen, Zahlen für Symbole in Sudoku ähnliche Gitter einsetzen, dabei natürlich rechnen und am Schluss dies auch noch auf Zeit. Nachdem die Siegerin feststand, stellte sich nämlich heraus, dass es bei den Jungen wegen gleicher Punktzahl ein Stechen geben würde. Und das lief mit der Stoppuhr. Schließlich konnte Alexander Titze aus der Coburger Pestalozzischule den Sieg für sich entscheiden und gemeinsam mit Louise Meier der Luther-Grundschule, ebenfalls Coburg, aufs Podest steigen.

Doch stolz auf ihre Leistung können alle sein und so erhalten auch alle Teilnehmenden neben Süßigkeiten die „Happy Cubes“ – wie könnte es anders sein – bunte und spezielle Würfelteile zum Knobeln und Zusammensetzen. Aber das funktioniert halt nicht einfach so, sondern erfordert besonderes Geschick. Die beiden Erstplatzierten bekommen jeweils noch ein Sachbuch aus dem Bereich Naturwissenschaften. „Ein wirklich tolles“, wie Katharina Josten schwärmt.

In der Schule direkt würden die Schüler, die alle freiwillig mitmachen, nicht auf die Meisterschaft vorbereitet, sie machen es zu Hause. Oder gar nicht, wie Gewinner Alexander Titze erklärt: „Ich kann das einfach so, ich muss nicht üben.“ Aufgeregt sei er trotzdem ein wenig gewesen, aber das mache ja nichts, die Eins in Mathe gibt auch Sicherheit. Auf die erste Runde vorbereitet hat sich Louise Meier schon, für die jetzige zweite nicht mehr: „Beim ersten Mal haben wir von unserem Lehrer die Aufgaben aus dem Jahr davor bekommen und damit geübt, aber jetzt habe ich nicht gelernt.“

Beide kommen in die nächste Runde, die Mitte Dezember in Burgkunstadt stattfindet. „Es ist ein Wettbewerb auf Schulebene“, erläutert Katharina Josten, „die Aufgaben stammen vom Schulamt direkt.“ Dieses Amt wählte auch die Emil-Fischer-Grundschule als Austragungsort aus. Und dort ist nicht nur Mathe angesagt: Nach dem Lösen der Aufgaben dürfen sich die Jungs und Mädchen beim Parcours in der Turnhalle austoben, während die Eltern oder andere Begleitpersonen dazu eingeladen sind, es sich in der Gemeindebücherei gemütlich zu machen, den Maker Space des Ortes mit Führung zu besichtigen oder einfach am leckeren Büffet zu schlemmen.

Für die Finanzierung der Speisen und Getränke sowie der Preise für die Kinder zeigen sich Schulleiterin Kristin Jahn und Katharina Josten der Sparkasse Coburg-Lichtenfels sehr dankbar. Diese habe mit 500 Euro unterstützt. Etwas, das er sehr gerne tue, wie Stefan Schneyer, Mitglied im Vorstandsstab, versichert. Die Bewunderung für das mathematische Können der Heranwachsenden ist auch ihm deutlich anzumerken: „Ihr könnt wirklich stolz auf euch sein!“.