Dramatische Szenen spielten sich am Abend des 2. Dezember 1989 am Wasserbehälter in Hellingen (Stadt Heldburg) ab. Hauptmann Ritschel hatte sich dort in Uniform mit Koppel und Pistole positioniert, um Bürgerinnen und Bürger der damaligen DDR abzupassen. „Zum Erfahrungsaustausch gehen maximal fünf Personen nach drüben“, befahl er den Musikern der Riether Blaskapelle, die sich auf den Weg zum ehemaligen Grenzübergang in Allertshausen aufgemacht hatten. Gerd Rohrmann, der damalige und heutige Vorsitzende der Musiker, bewies jedoch Mut. „Des kannste vergessen. Wir sind alleine schon zwölf in der Kapelle“, antwortete er dem Hauptmann und lief mit seinen Vereinskameraden einfach weiter – ungeachtet der Tatsache, dass er von hinten wegen „Republikflucht“ hätte erschossen werden können.
Mauerfall bei Allertshausen Ein Drama mit glücklichem Ausgang
Martin Schweiger 03.12.2024 - 15:00 Uhr