Medi-Team im Finale Marcus Thornton beendet das Zittern

Als Matchwinner für das Medi-Team zeichnete sich Marcus Thornton (links) aus. Von seien 23 Punkten hatten vor allem drei Dreier in Folge Mitte des letzten Viertels entscheidende Bedeutung. Foto: Fiba

Medi Bayreuth hat beim Turnier um die Qualifikation für den Fiba-Europe-Cup in Krasnojarsk das Finale erreicht. Gegen SZTE Szeged aus Ungarn setzte sich der Bundesligist am Mittwoch  mit 84:77 (40:31) durch.

 
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So mühelos war der Einzug ins Endspiel am Freitag um den einzigen sicheren Platz in der regulären Saison des Wettbewerbs allerdings nicht, wie man es bei der 11:0-Führung nach vier Minuten und erst recht beim 25:7-Zwischenstand  am Ende des ersten Viertels hatte vermuten dürfen. Bis dahin hatte das variablere Spiel der Bayreuther schließlich ganz klar dominiert. Während die Ungarn kaum einmal zum systematischen Abschluss unter dem Korb kamen und mit ihren Versuchen von außen das Ziel teilweise klar verfehlten, erspielte sich das Medi-Team gute Chancen innerhalb der Zone und nutzte sie entsprechend hochprozentig.

Mit einem 0:6-Start in den zweiten Abschnitt  begann der Vorsprung aber stetig zu schmelzen. Beim 35:28 (18.) war er schon nicht mehr deklassierend und beim 49:46 (26.)  lag er nur noch im Bereich eines einzigen Wurfs. Mit gut ausgespielten letzten Angriffen im zweiten und dritten Viertel gelangen  kleine Kurskorrekturen auf 41:30 beziehungsweise 57:53, aber das konnte den Trend nicht umkehren. Der anfängliche Spielfluss war dahin, und die Punkte mussten auf streckenweise bescheidenem Niveau mühsam erarbeitet werden. Auf der Gegenseite übernahm der frühere Würzburger US-Spielmacher Tayler Persons die Initiative und  behob mit zwölf Punkten im dritten Viertel auch die Probleme seines Teams von außen (2/15 Dreier bei Halbzeit). 

An dieser Tendenz  änderte auch das vierte Foul des nach mäßigem Beginn stark auftretenden gegnerischen US-Centers Justin Alston nichts, auf das dessen direkter Kontrahent Andreas Seiferth sofort mit zwei  Attacken in Folge zum 64:58 reagierte. Im Gegenteil: Als es nach einem Dreier von Alston nur noch 64:63 stand, war der Medi-Sieg ernsthaft in Gefahr (34.).

Das Ende des Zitterns hatten die Bayreuther dann Marcus Thornton zu verdanken. Der insgesamt mit wohl dosierten und entsprechend effektiven Aktionen überzeugende Ex-Chemnitzer schockte die Ungarn mit drei Dreiern innerhalb von 68 Sekunden zum 73:65 (36.). Als dann auch noch Terry Allen und Bastian Doreth mithalfen, die  Dreier-Quote aus dem Tief zu holen, und Seiferth weiter seine Chancen konsequent nutzte (zehn Punkte im letzten Viertel, insgesamt 9/10 Würfe), gelang  zweieinhalb Minuten vor Schluss mit 84:69 sogar  noch eine klare Vorentscheidung. Die abschließende 0:8-Serie könnte höchstens noch ärgerlich werden, wenn nach einer möglichen Niederlage im Endspiel   die  zwei Nachrücker in die Gruppenphase unter den gescheiterten Finalisten der vier Turniere durch ihre Korbdifferenz aus beiden Spielen ermittelt werden. 

Medi Bayreuth: Anim (2 Punkte / 11:32 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: 1), THORNTON (23 / 28:28 / 6), Wohlrath, Jalalpoor (3 / 14:17 / 5), Bruhnke (7 / 13:42 / -1), DORETH (4 / 23:25 / -1), SEIFERTH (19 / 24:40 / 13), Sanders, ALLEN (8 / 26:18 / 8), Sajus (9  / 15:20 / -6), JOESAAR (5 / 25:43 / 2), Wells (4 / 16:35 / 8).

Feldwurfquote: 35/67 (52 Prozent), davon 9/28 Dreier  (32 Prozent): Thornton (3/5), Allen (2/6), Jalalpoor (1/2), Joesaar (1/3), Bruhnke (1/3), Doreth (1/5); Freiwürfe: 5/8 (62,5  Prozent); Rebounds: 27 defensiv, 10 offensiv (Joesaar 4/3); Assists: 26 (Wells 6);  Effektivität: 106 (Thornton 21, Seiferth 20, Sajus 12, Doreth 10, Joesaar 10).

Punkte für Szeged: Persons (25), Alston (22), Cook (19), Bognar (6), Keller (5); Feldwurfquote: 27/64 (42 Prozent), davon 7/26 Dreier (27 Prozent); Freiwürfe: 16/16 (100 Prozent); Rebounds: 24 defensiv, 10 offensiv ; Assists: 18 (Persons 8); Effektivität: 97 Persons 27, Alston 25, Cook 19, Keller 10).

Stationen: 11:0 (4.), 25:7 (1. Viertel), 35:28 (18.), 41:30 (Halbzeit), 49:46 (26.), 57:53 (3. Viertel), 64:63 (34.), 84:69 (38.), 84:77 (Ende).  

Gegner im Finale ist Hapoel Haifa.

Der Medi-Gegner  im Finale am Freitag (14.30 Uhr MESZ) kommt aus Israel, denn  Hapoel Haifa  besiegte Gastgeber Enisey Krasnojarsk am Abend mit 85:80 (35:37).  In der  ausgeglichenen Partie  gaben am Ende die Distanzwerfer den Ausschlag. Sechs ihrer zehn  Dreier erzielten die Israelis in den letzten sechs Minuten. Gute Rollen spielten die letztjährigen BBL-Spieler James Thompson (11 Punkte) und Scottie James (9) auf den großen Positionen.

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