Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an die beiden Amerikaner Victor Ambros und Gary Ruvkun für die Entdeckung der microRNA und ihrer Rolle bei der Genregulierung. Das hat das Karolinska-Institut in Stockholm am Montagvormittag mitgeteilt.
An diesem Montag hat in Stockholm die Bekanntgabe der diesjährigen Nobelpreisträger begonnen. Für den Medizin-Nobelpreis steht die Entscheidung fest. Er geht an zwei Gen-Forscher aus den USA, deren Forscher entscheidend dazu beigetragen hat, die interne Steuerung von Genen besser zu verstehen.
Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an die beiden Amerikaner Victor Ambros und Gary Ruvkun für die Entdeckung der microRNA und ihrer Rolle bei der Genregulierung. Das hat das Karolinska-Institut in Stockholm am Montagvormittag mitgeteilt.
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Die beiden Forscher hätten ein grundlegendes Prinzip zur internen Steuerung der Genaktivität entdeckt, heißt es in der Mitteilung des schwedischen Komitees. „Ihre bahnbrechende Entdeckung offenbarte ein völlig neues Prinzip der Genregulierung, das sich als wesentlich für mehrzellige Organismen, einschließlich des Menschen, erwies“, schreibt das Nobelkomitee in seiner Begründung.
MicroRNAs erweise sich als grundlegend wichtig für die Entwicklung und Funktion von Organismen. Die diesjährige Auszeichnung sei „eindeutig ein Preis für Physiologie", betonte Gunilla Karlsson Hedestam, Vorsitzende des Nobelkomitees für Physiologie oder Medizin.
Die bedeutendste Auszeichnung für Mediziner ist wie im Vorjahr mit 11 Millionen schwedischen Kronen (knapp 970 000 Euro) dotiert. Sie geht je zur Hälfte an die beiden Forscher.
Im vergangenen Jahr hatten die in Ungarn geborene Biochemikerin Katalin Karikó und der US-Immunologe Drew Weissman den Medizin-Nobelpreis für ihre Vorarbeiten zur Entwicklung sogenannter mRNA-Impfstoffe gegen Corona erhalten.
Sie hätten mit ihrer Forschung „zu dem beispiellosen Tempo der Impfstoffentwicklung während einer der größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit in moderner Zeit“ beigetragen, hatte das Karolinska-Institut damals mitgeteilt.
Seit 1901 haben insgesamt 227 Forscher den Medizin-Nobelpreis erhalten, darunter 13 Frauen. Der erste ging an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung einer Therapie gegen Diphtherie. 1995 erhielt als erste und bislang einzige deutsche Frau Christiane Nüsslein-Volhard diese Auszeichnung für ihre Arbeit zur genetischen Kontrolle der frühen Embryonalentwicklung.
Mit dem Medizin-Preis startet der Nobelpreis-Reigen. Am Dienstag (8. Oktober) und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Preises benannt. Es folgen die für Literatur und für Frieden. Die Reihe der Bekanntgaben endet am kommenden Montag (14. Oktober) mit dem von der schwedischen Reichsbank gestifteten sogenannten Wirtschafts-Nobelpreis.
Die feierliche Vergabe aller Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (mit dpa-Agenturmaterial).