Meeder/Bad Rodach Ein starkes Doppel

Sophie und Svenja Schirm sorgen bei der bayerischen Meisterschaft im Tischtennis für Furore. Die beiden Schwestern aus Meeder freuen sich nun auf ein Turnier in Ungarn.

 
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Meeder/Bad Rodach - So ähnlich sich Sophie und Svenja Schirm auch sein mögen, in einem Punkt unterscheiden sich die beiden Tischtennis-begeisterten Schwestern in jedem Fall: in der Frage, wie die bislang errungenen Pokale das heimische Kinderzimmer verschönern. Sophie, zehn Jahre alt, hat über ihrem Bett drei Wandregale. Darauf stehen die zahlreichen glitzernden Erinnerungen - zwischen Fotos, kleinen Schneekugeln und Büchern. Die zwei Jahre ältere Svenja entscheidet sich im Nebenzimmer für nur ein Regal an der Wand, gleich hinter der Zimmertüre. Darauf die Pokale, fein säuberlich geordnet. Die beiden Schwestern aus Meeder sind zwar noch am Anfang ihrer Karrieren, haben aber bereits eine beachtliche Anzahl an Trophäen gewonnen.

Erst vor Kurzem sind wieder neue Errungenschaften dazugekommen. Die Reise nach Ansbach zu den bayerischen Meisterschaften gestaltete sich für beide Schirms höchst erfolgreich. Im Einzelwettbewerb bei den Mädchen 13 schafften es beide bis ins Finale. Dort behielt Sophie die Oberhand. "Wir haben uns natürlich gefreut, so weit zu kommen. Aber es ist schon komisch, gegen die eigene Schwester im Endspiel zu sein", sagt sie. "Es war aber nicht das erste Mal", fügt die ältere Svenja an.

In der Favoritenrolle

Im Doppel ließen beide zusammen nichts anbrennen, Svenja triumphierte zusätzlich noch im Mixed mit Jan Dittel vom TV Hofstetten. Bei den Mädchen 13 waren sie favorisiert. Umso glücklicher sind sie, ihrer Favoritenrolle gerecht geworden zu sein. "Es waren schon sehr gute Gegnerinnen dabei. Man muss gegen jede aufpassen", mahnt Svenja.

Nicht nur bei Turnieren ist das Duo sehr schwer zu besiegen, sondern auch im Liga-Alltag sind beide Schwestern eine Macht. In der Verbandsoberliga Nord der Mädchen 18 steht ihr Klub, der TSV Bad Rodach, im Mittelfeld der Tabelle. Mit je 12:2 Siegen in den Einzeln und einer 5:0-Bilanz im Doppel gehören beide zu den besten der Liga. Sophie und Svenja Schirm kommen auch regelmäßig im Damenbereich zum Einsatz, im Bezirksoberliga-Team, das mit zehn Siegen aus zehn Spielen souverän an der Tabellenspitze steht. Die Schülerinnen gehen im hinteren Paarkreuz an die Platte - und wissen zu überzeugen. 14:1 Siege lautet die Bilanz von Sophie, Svenja ist sogar noch unbezwungen (17:0). Zusammen bringen es beide auf eine Ausbeute von 9:0 in den Doppeln. "Wir harmonieren gut", sagt Svenja.

Tischtennis-Familie

Von klein auf spielen die Mädchen aus Meeder Tischtennis. Papa, Mama, Tanten, Großeltern - die Schirms sind eine echte Tischtennis-Familie. Sophie begann mit fünf Jahren, Svenja mit sieben. Neben Training im Verein nimmt das Duo auch regelmäßig am Stützpunkttraining in Bad Königshofen teil. Zusätzlich freuen sich die Schwestern auf Turniere. "Durch die Spielpraxis können wir uns weiter verbessern", sagt die Zehnjährige. Ob es schließlich am Ende einer Veranstaltung für einen Pokal reicht, steht für die zwei nicht an erster Stelle. "Wir geben unser Bestes. Die Hauptsache ist aber, dass wir Spaß haben", betont Sophie Schirm, ehe ihre Schwester nachschiebt: "Wenn es einen Pokal gibt, ist es natürlich schön, aber nicht so wichtig."

Angesichts der fast makellosen Bilanzen in der Liga und zahlreichen Trophäen im Kinderzimmer als Erinnerungen an erfolgreiche Turniere dürfte davon auszugehen sein, dass weitere Trophäen folgen werden. Wohin der Weg der beiden hochveranlagten Tischtennisspielerinnen in Zukunft führt, ist ungewiss. "Wir versuchen, den beiden in Bad Rodach optimale Bedingungen zu ermöglichen, um ihrem Niveau entsprechend hoch spielen zu können", erklärt Papa Carsten, "wenn sich ihre Spielstärke aber weiter verbessert, muss man irgendwann sehen, wie es weitergeht."

Abenteuer in Budapest

Darüber machen sich die Schülerinnen, die die fünfte und siebte Klasse eines Coburger Gymnasiums besuchen, indessen keine Gedanken. Vielmehr genießen sie es, an der Platte zu stehen und einfach Tischtennis zu spielen. Am 2. Januar macht sich die Familie Schirm auf den Weg nach Ungarn. Sophie und Svenja nehmen in der Hauptstadt Budapest an den Hungarian-Mini-Cadet-Open teil, einem internationalen Turnier. Teilnehmer unter anderem aus der Slowakei, Ungarn, Tschechien und Österreich gehen an den Start. Aus Deutschland sind Sportler des bayerischen sowie thüringischen Verbandes dabei. Bislang waren die Schwestern nur für einen Lehrgang in Ungarn, nun zum ersten Mal bei einem Turnier. "Wir freuen uns schon", sagt die jüngere Sophie.

Vom 3. bis zum 5. Januar findet das Turnier statt. Danach geht es mit dem Auto wieder zurück nach Hause, nach dem Dreikönigstag beginnt schließlich die Schule nach den Ferien. Mit im Gepäck: vielleicht weitere Pokale für die heimischen Kinderzimmer in Meeder.

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