Meeder beim Kirchentag Friedensteppich geht auf Reisen

Edith und Manfred Seemann mit einem Teil des Meederer Friedensteppichs. Er wird am Kirchentag in Nürnberg präsentiert. Foto: privat/privat

Das Meederer Friedensmuseum ist am Kirchentag in Nürnberg vertreten – dort wird es den Friedensteppich vorstellen. Edith Seemann und ihr Mann Manfred begleiten den Teppich während der fünftägigen Ausstellung.

 
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Wenn am heutigen Mittwoch der diesjährige Kirchentag in Nürnberg beginnt, ist auch ein besonderes Stück Friedensgeschichte aus dem Coburger Landkreis mit vertreten. Der Ravensburger Friedensteppich, der im vergangenen Jahr von Künstlerin Ilsa Knoll an das Meederer Friedensmuseum geschenkt wurde, wird dort in einer Ausstellungshalle präsentiert. Mit dabei sind Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde und ehrenamtliche Mitarbeiter des Friedensmuseums. Edith und Manfred Seemann aus Wiesenfeld haben die Teppichstücke in den vergangenen Tagen in Kisten verpackt und sind mit ihnen nach Nürnberg gefahren. Insgesamt 18 Stücke sind es inzwischen, alle 2,50 Meter auf 1,40 Meter groß – so ergibt sich eine lange Bahn mit bunten Friedensteppichstückchen. Fünf Tage lang, für die gesamte Dauer des Friedenstages, wird der Teppich zu sehen sein. Und das, so freut sich Edith Seemann, ist ein ganz herausragendes Ereignis für die Meederer Kirchengemeinde und das Friedensmuseum: „Der Kirchentag ist ein Schatzkästchen, ein Füllhorn an kulturellen Möglichkeiten, mit einer ganz besonderen Stimmung.“

Sie selbst wird es sich daher auch nicht nehmen lassen, während der gesamten Ausstellungszeit vor Ort zu sein. „Wenn man sich ehrenamtlich engagiert, dann sind solche Veranstaltungen die Hochtage, aus denen man Kraft und Ideen mitnimmt“, schwärmt sie. Noch zu gut kann sie sich daran erinnern, wie sie eine kleine Notiz in einer Zeitung über das Werk von Ilsa Knoll, den bunten Friedensteppich, entdeckte. „Es hatte erst mit einem einzelnen Stoffstück begonnen und ist dann immer weitergewachsen“, berichtet die Wiesenfelderin. Schlussendlich seien es inzwischen gut 200 Menschen, die ihren Teil zum Wachsen des Teppichs beigetragen haben, wie sie sagt. „Ich wollte den Teppich zunächst nur für unser Friedensfest in Meeder ausleihen“, blickt sie zurück und erzählt: „Und das hat tatsächlich geklappt.“ Als der Teppich dann beim Friedensfest im Jahr 2020 in der Marktstraße komplett ausgerollt war – in einer knapp 90 Meter langen Bahn – schenkte die Künstlerin zur Überraschung aller den Teppich dem Meederer Friedensmuseum. „Das ist eine unglaubliche Bereicherung für das Friedensmuseum, so ist es um eine bunte Variante an Friedensmöglichkeiten reicher“, freut sich Edith Seemann.

Die Idee, die hinter dem Teppich steckt, soll zudem stetig weiterverfolgt werden. „Er sollen weitere Stücke dazu genäht werden, der Teppich soll weiterwachsen“, stellt die ehrenamtliche Museumsmitarbeiterin in Aussicht. Zudem könne jeder ein Stück des Teppichs für sich ausleihen, um besondere Anlässe zu begehen. „Es gibt auch Handlungsideen, wie beispielsweise Kirchengemeinden den Teppich nutzen und für sich zu einem Ereignis machen können“, so Edith Seemann. Aber auch Firmen oder Privatpersonen können den Teppich – beziehungsweise Stücke davon – kostenfrei ausleihen. Im Übrigen sei es jedoch auch der Wunsch von Künstlerin Ilsa Knoll gewesen, dass der Teppich auf Reisen geht und beim Kirchentag vertreten ist. „Also haben wir uns bei der Planungsstelle des Kirchentages beworben und sind auch genommen worden“, ist Edith Seemann zufrieden. Die zugewiesene Ausstellungsfläche sei großzügig bemessen, in einem sogenannten Erzählzelt werden Filme des Meederer Friedensmuseums, unter anderem mit Zeitzeugenberichten, gezeigt.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag findet alle zwei Jahre statt; insgesamt sind in diesem Rahmen über 2000 Einzelveranstaltungen in der Stadt Nürnberg und auf dem Messegelände zu besuchen. Weitere Infos gibt es unter www.kirchentag.de.

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