1967 gebaut
Derzeit beschäftigt die Gesellschaft am Standort Marktredwitz 450 Mitarbeiter in der Logistik sowie 70 Angestellte in der Verwaltung, wie Edeka mitteilt. Der in den Jahren 1967/1968 in Betrieb genommene Altstandort in der Klepperstraße 2 im Ortsteil Lorenzreuth sei hinsichtlich der zu erwartenden Artikelzahl an seine Grenzen gestoßen, erklärt Kämpgen. „Deshalb kam letztlich nur ein Neubau in Frage. Insbesondere werden die Bereiche Frische, Tiefkühl und Trockensortiment weiter wachsen und sich die Artikelanzahl von 13 000 auf zirka 28 000 erhöhen.“
Optimierung
Der Marktredwitzer Oberbürgermeister Oliver Weigel schätzt die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Unternehmen, wie er bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Bauausschusssitzung unterstreicht: „Die Investitionsentscheidung von Edeka zum Neubau, einhergehend mit einer Vergrößerung, Modernisierung und Optimierung des Logistikzentrums, ist nicht nur eine ausgesprochen gute Nachricht für Marktredwitz, sondern für ganz Nordostbayern. Es ist das größte Bauvorhaben, das jemals in unserer Region verwirklicht worden ist.“
Durch den Bau des neuen Logistikzentrums würden nicht nur viele Arbeitsplätze in der Region gesichert, „es sind auch zahlreiche positive Folgeeffekte zu erwarten“. Ein derartiges Projekt werde weit über die Region hinaus für Aufmerksamkeit sorgen und sei ein wesentlicher Baustein zur weiteren Imagesteigerung Oberfrankens. Dass der Bauausschuss am Dienstagabend grünes Licht für dieses riesige Projekt gibt, wertet Weigel als „Meilenstein einer sehr langen, intensiven Zeit der Vorplanungen“. Immerhin seien über 500 Arbeitsplätze mit diesem Projekt verbunden. Dass Edeka bereits 2024 seinen Betrieb auf dem neuen Areal aufnehmen will, nennt der Oberbürgermeister einen „schon sehr ehrgeizigen Plan“.
„Extrem unkompliziert“
Für die Standorttreue bedankt sich auch Landrat Peter Berek, der angesichts der immensen Investition sagt: „Die Zahlen sind wirklich Wahnsinn!“ Aber hier hätten sich Menschen getroffen, die etwas bewegen wollten. Den Umgang miteinander bezeichnet Berek als „extrem unkompliziert“.
Der Regionalleiter Expansion, Günter Fröber, spricht von einer „Herausforderung, ja, einer ganz anderen Hausnummer“ in seiner langjährigen Laufbahn. Und er versichert: „Die Gebäude werden sich gut ins Gelände einfügen.“ Denn der Farbton der Umgebung – also Grün – solle mit in die Farbgebung der Gebäude einfließen.
Bauamtsleiter Stefan Büttner nennt es sehr wichtig, dass man bei diesem Vorhaben, das für die Lorenzreuther und Thölauer „nicht ganz ohne ist“, von Anfang an auf Transparenz gesetzt habe. Denn auch ihn habe die Dimension anfangs ein bisschen erschreckt, gibt Büttner zu.
Die Edeka-DNA
„Die starke Bindung zur Region ist ein wichtiger Teil der Edeka-DNA und seit Jahrzehnten Teil unserer Geschäftsphilosophie.“ Das betont Sebastian Kohrmann, Vorstandssprecher der Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen. Die Stärkung des ländlichen Raums spiele in der Edeka-Familie eine große Rolle, gelte es doch, der Landflucht mit interessanten Angeboten gerade in der Region zu begegnen. „Ich freue mich, dass wir in Kürze den Spatenstich für unser groß angelegtes Investitionsprogramm für eine zukunftsfähige Infrastruktur starten dürfen.“
Und diesen Spatenstich gibt es Anfang Juli, der Hochbau wird im Frühjahr 2022 in Angriff genommen.