Mega-Projekt in Coburg Tempo bei der Klinik-Planung

Regiomed-Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke und Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (von links) zeigen den Plan für das BGS-Gelände, wo nicht nur das neue Coburger Krankenhaus entstehen soll. Die orangefarbenen Flächen markieren den Bereich, der nach den jetzigen Vorstellungen für die Klinik vorgesehen ist, auf den rosafarbenen Flächen wünscht sich die Stadt eine Wohnanlage. Rechts gut zu erkennen ist die „BGS-Trasse“ mit einem Kreisverkehrsplatz. Die Verbindung hoch zum Landratsamt, quasi die Verlängerung der Rosenauer Straße ab dem Autohaus Bender, erschließt das weitläufige Areal. Die heutige Zufahrt über die Von-Gruner-Straße wird nur noch untergeordnete Bedeutung haben. Foto: Frank Wunderatsch/Frank Wunderatsch

Die Vorbereitungen für den Krankenhaus-Neubau werden zügig vorangetrieben. Baubeginn könnte im Jahr 2024 sein, Inbetriebnahme 2030.

 
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Coburg - Oberbürgermeister Dominik Sauerteig und Alexander Schmidtke, Geschäftsführer des Regiomed-Klinikverbundes und Krankenhauses in Coburg, sind am Montag noch immer voller Freude über die Entscheidung des bayerischen Gesundheitsministeriums, einen Krankenhausneubau in Coburg zu befürworten (Neue Presse vom Freitag). Und sie sind dankbar, dass sie so viel Unterstützung erfahren: von Landrat Sebastian Straubel, Stadtrat und Kreistag, von den Landtagsabgeordneten Michael Busch (SPD) und Martin Mittag (CSU) sowie von den Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach (CSU) und Andreas Schwarz (SPD). Sauerteig und Schmidtke betonen am Montag bei einer Pressekonferenz am BGS-Gelände, dass es nur mit einer Gemeinschaftsleistung gelinge, das anspruchsvolle 500-Millionen-Euro-Projekt umzusetzen. Schmidtke: „Wir brauchen ein Wir-Gefühl.“

Die nächsten Planungsschritte für den Neubau sollen jetzt konsequent angegangen werden. An erster Stelle steht der Erwerb des ehemaligen BGS-Geländes in Coburg. Dieses wird von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) verwaltet. Der Kauf, der noch heuer abgeschlossen werden soll, ist Voraussetzung dafür, dass die neue Klinik in das Krankenhausbauprogramm des Freistaats Bayern aufgenommen wird. Der Antrag dazu soll 2022 gestellt werden.

Kommt das „Mega-Projekt“ (Schmidtke) in die bayerische Klinikfinanzierung, ist der nächste Schritt die Einreichung des Förderantrags. Läuft es auch hier optimal für die Coburger, könnten 2024 die ersten Baumaschinen auf dem BGS-Gelände anrollen. „Wenn uns das gelingt, haben wir viel geschafft“, so der Regiomed- und Krankenhausgeschäftsführer. Dann werde es etwa fünf bis sechs Jahre bis zur Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Klinik dauern. Alexander Schmidtke geht davon aus, dass dies, laufen Genehmigungs- und Förderverfahren sowie die Bauarbeiten optimal, spätestens 2030 der Fall ist.

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig betonte, dass die Erschließung des früheren BGS-Standorts ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept ist. Herzstück ist die „BGS-Trasse“, über die seit Jahren in Coburg gesprochen wird. Auch, um den Verkehr Richtung Norden – Autobahn – und Nordwesten – Meeder/Rodach – nicht mehr durch die Stadt und über die Bahnübergänge Lauterer und Rodacher Straße leiten zu müssen.

Die „BGS-Trasse“ ist die Verlängerung der Rosenauer Straße ab dem Autohaus Bender in Cortendorf. Sie führt hoch zum BGS-Gelände und am Landratsamt vorbei Richtung Autobahn und neuer Staatsstraße 2205, die im Bau ist. Die Von-Gruner-Straße, heute die Hauptzufahrt zum Areal, wird dann nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Im Gespräch ist zudem ein neuer Haltepunkt an der Bahnlinie Coburg-Sonneberg.

Der OB wünscht sich, dass auf dem BGS-Gelände auch Wohnungen entstehen werden. Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach hatte bereits vor Jahren angekündigt, dass auf dem Grundstück sozialer Wohnungsbau möglich sei.

Die ehemaligen Kasernengebäude müssen den Neubauten weichen. Überlegt wird jedoch, ob das Haus, das Bands für ihre Probenarbeit nutzen können, erhalten werden kann. Wenn nicht, sagte Dominik Sauerteig zu, dass die Stadt einen Ersatz schaffen werde. Die Musiker müssten sich hier keine Sorgen machen.

Wie das Krankenhaus in der Ketschendorfer Straße verwendet wird, steht nicht fest. Dort werde in den nächsten Jahren weiter investiert, um Medizin auf hohem Niveau zu bieten, erklärte Alexander Schmidtke. Ist das neue Klinikum fertig, solle, so der OB, vermieden werden, dass das alte Krankenhaus das gleiche Schicksal nimmt wie das DSZ.

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