Der erste Ball bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen war noch nicht getreten, als kampfbereite Kickerinnen allerorten den Männern gegen das Schienbein traten. Aus-traliens Auswahl wütete gegen die grauen Eminenzen des Weltfußballverbands (Fifa) und verlangte die Verdoppelung der Prämien. Eine Erhöhung von 30 Millionen Dollar auf 57 sei das Mindeste, schrieb die Gewerkschaft der australischen Fußballer. "Ist das zu viel verlangt?", fragten die Spielerinnen. In den USA probte das Team um die Superstars Megan Rapinoe, Alex Morgan und Carli Lloyd den Aufstand gegen den eigenen Verband. Schon im März reichten die Spielerinnen eine Sammelklage ein. Der Vorwurf: Geschlechter-Diskriminierung. Die kickenden Männer seien in jeder Hinsicht bessergestellt: Mehr Geld, bessere Trainingsbedingungen, bequemere Reisen. Dabei haben die Kerle noch keinen größeren Blumentopf gewonnen, die US-Frauen dagegen zählen neben den deutschen Fußballerinnen zu den erfolgreichsten der Welt. Die deutschen Elite-Fußballerinnen, immerhin, forderten in einem pfiffigen Werbespot die Aufmerksamkeit, die sie verdienen: "Wir brauchen keine Eier, wir haben Pferdeschwänze."
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Gunter Barner 28.06.2019 - 21:04 Uhr