Wir alle wissen es: Der Sport hat seine Unschuld längst verloren. Der Fall des deutsch-iranischen Junioren-Nationalspielers Ashkan Dejagah zeigt nun auf, wie schwierig es ist, Einzelfälle zu beurteilen und wie sehr man sich vor zu schnellen Urteilen hüten sollte. Dejagah, das Kicker-Talent aus Berlin, jetzt in Wolfsburg unter Vertrag, ist mit seiner Weigerung, mit der deutschen U-21-Nationalmannschaft in Israel anzutreten, in ein Wespennest getreten – und wird jetzt regelrecht zerstochen. Die einen meinen, dies geschehe ihm recht, andere sehen in ihm das unglückliche Opfer weltpolitischer Querelen.