Der deutsche Maschinenbau steht am Scheideweg. Zwei lange Jahre ging die Sonne für die erfolgverwöhnte Branche nicht unter. Mit einem Katapultstart ließen die Unternehmen die tiefe Krise des Jahres 2009 hinter sich. Um fast ein Viertel legten die Umsätze seither zu. Eine Erfolgsgeschichte. Wenn am kommenden Montag in Hannover die größte Industriemesse der Welt ihre Tore öffnet, wird die Lage eine andere sein. Der Höhenflug, der mit zuletzt knapp 950 000 Mitarbeitern wichtigsten Industriebranche der Republik, ist in einen Sinkflug übergegangen. Seit Monaten gehen die Auftragseingänge zurück. Mit etwas Glück wird man Ende 2012 dort stehen, wo man Ende 2011 schon einmal war. "Bodenbildung", "Stabilität auf hohem Niveau" oder "Verschnaufpause für die Unternehmen" heißen nun die Vokabeln, mit denen die Verantwortlichen im Maschinenbauerverband VDMA, die Lage beschreiben. Schuld ist die Krise in Euro-Land, die die Märkte in Südeuropa schwächeln lässt, aber auch die zyklische Natur des Geschäfts, in dem Maschinen in der Hochkonjunktur reißenden Absatz finden, Ersatzbedarf danach aber für lange Zeit nicht mehr nötig ist.
Meinungen China ist nicht die Welt
Redaktion 21.04.2012 - 00:00 Uhr