Es war ja schon immer so, dass die Kostgänger unverfälschten Sportgenusses ein wenig misstrauisch auf die hüftsteifen Herrschaften in ihren Maßanzügen blickten. Denn was auf den Haupttribünen und in den Logen passierte, hatte für ihren Geschmack mit dem eigentlichen Sport so viel zu tun wie die Blasmusik mit einer Symphonie. Nun wird zur Gewissheit, was die System-Kritiker seit Langem beklagt haben. Just jene Funktionäre in den großen Organisationen und Verbänden, die das Kulturgut Sport treuhänderisch zu verwalten vorgaben, erweisen sich mehr und mehr als gewissenlose Finanzjongleure im Räderwerk des Big Business. Gesteuert von den Finanzströmen der Sponsoren, Investoren und Rechtevermarkter, werden internationale Großveranstaltungen zu Höchstpreisen versteigert - ohne die geringste Rücksicht auf die Belange der Sportler und mit dem Publikum als Folklore-Abteilung für die Zahlungskräftigen am Häppchen-Büffet.
Meinungen Das miese Spiel
Redaktion 22.10.2015 - 00:00 Uhr