Vielleicht ist es so: Der deutsche Mensch interessiert sich für Kultur. In aller Munde sind, zum Beispiel, die über 1400 beschlagnahmten Bilder des ästhetischen Eremiten Cornelius Gurlitt, auch bei jenen 56 Prozent der Einheimischen, die es 2012 vermieden, einen Fuß in ein Museum oder eine Galerie zu setzen. Das Mitreden erleichtert der Umstand, dass selbst Ignoranten etliche der Künstler - Picasso, Dürer und Konsorten - immerhin dem Namen nach kennen. Längst hat sich die Diskussion über den Kunstschatz, seine Vergangenheit und Zukunft von den Feuilletons in Richtung Bild-Zeitung ausgebreitet und entbrennt auch auf den Boulevardseiten der Zeitungen und in politischen Fernsehrunden.