In Zeiten wie diesen suchen Menschen besonders nach verlässlichen Taktgebern, nach seriösen Krisenmanagern, nach politischer und wirtschaftlicher Führung. Der Kanzlerin gehört die Schlüsselposition, sie wird von weiten Teilen der Bevölkerung respektiert, geachtet, auch mal bewundert. Mit ruhiger Hand, so wie wir es von ihr kennen, will sie durch die schwere Zeit führen. Hart an ihrer Seite Markus Söder, CSU-Chef, Ministerpräsident und gefühlter Schattenkanzler. Extrem agil, fast schon rastlos, außergewöhnlich hohe Medienpräsenz. Söder, der CEO der Anti-Corona-Einheit an der Seite einer präsidialen Kanzlerin. Zum engen Dreierbund gegen das Virus zählt noch Jens Spahn, verantwortlich für die deutsche Gesundheitspolitik, im Moment leider im Krankenstand. Infiziert. Ausgerechnet Jens Spahn, der forsche Kämpfer gegen die Pandemie. War er unvorsichtig, hat er nur Pech gehabt? Jeden kann es treffen. Ein Virus lässt viele Fragen offen. Dass Politiker mit ihren mannigfachen Kontakten ein hohes Infektionsrisiko haben, liegt auf der Hand. Jetzt muss die zweite Virus-Welle gebrochen werden, weil sonst die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen dramatisch werden. Tatkraft, Disziplin und Besonnenheit braucht es dazu. Wünschen wir Spahn, dass er bald wieder voll einsatzfähig ist. roland.toepfer@rnt.tmt.de Seite 5
Meinungen Der kranke Gesundheitsminister
Roland Töpfer 22.10.2020 - 18:06 Uhr