Konkurse, dubiose Geschäftspraktiken, Bilanzfälschungen, Korruption, überzogene Managergehälter und Abfindungen - auch in Deutschland büßten in jüngster Zeit renommierte Unternehmen ihren einst guten Ruf ein. Vor allem die Bosse der riesigen Aktiengesellschaften schienen bei ihren weltweiten Sandkastenspielen vor lauter Größenwahn die Bodenhaftung verloren zu haben. Um diese "Global Player" wieder zur Vernunft zu bringen und ihnen ihre Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und der Gesellschaft bewusst zu machen, wurde 2001 der "Deutsche Corporate Governance Kodex" einberufen, eine unabhängige Regierungskommission mit Fachleuten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Sie sollte für die Unternehmen ethische Regeln erarbeiten, zu denen sich die Firmen auf freiwilliger Basis verpflichten. Eine gute Idee, aber - wie sich in der Praxis erwies - voller Stolpersteine auf dem Weg zum Ziel.