Selbst in Corona-Zeiten steigen die Preise für Wohnimmobilien schnell, über sechs Prozent waren es im ersten Halbjahr. Ein finanzieller Brocken, den sich Normalverdiener oft nicht leisten können, selbst wenn die Zinsen niedrig sind. Mit den Preisen für Häuser und Eigentumswohnungen steigen die Mieten. Deutschland ist Mieter-Land. Nur 42 Prozent wohnen in den eigenen vier Wänden, 58 Prozent zur Miete. Die Nullzinsen haben erhebliche soziale Folgen: Sie treiben die Mieten, erschweren Eigentum für die Mittelschicht, begünstigen große Investoren. Während die deutsche Wirtschaft im ersten Halbjahr über viele Branchen hinweg am Boden lag, hat der größte Immobilienkonzern Vonovia zweistellige Gewinnzuwächse erzielt. Ein Ende der sozialen Schieflage der Wohnungswirtschaft ist nicht in Sicht. Die Nachfrage ist hoch, die Preise steigen weiter, die Nullzinsen bleiben. Die Schuldenwelt kann sich Zinsen nämlich nicht mehr leisten. Auch der kleine Mieter muss dafür bluten.